Die Bürgerrechtsgruppe American Civil Liberties Union (ACLU) hat mit "Mobile Justice CO" eine neue App veröffentlicht, die Menschen dazu bewegen soll, Filme von Polizeiaktivitäten an die Organisation zu senden. Die Software ist bereits in neun US-Bundesstaaten, wie Kalifornien, Michigan und Missouri, erhältlich. [...]
Hintergrund für das Vorgehen der ACLU ist der Fall Michael Brown, der von einem Polizisten in Ferguson erschossen wurde. Ein Schöffengericht lehnte die Anklage gegen den Polizisten, der die Todesschüsse abgab, ab. Die App erlaubt es den Nutzern, Content in Echtzeit auf die Plattform zu laden und somit das Material zu schützen – auch wenn vonseiten der Exekutive verboten wurde, Aufnahmen zu machen.
Die Vollzugsbehörden Colorados begrüßen die Aktion der ACLU und unterstützen das Recht der Bürger, die Arbeit der Polizei in der Öffentlichkeit aufzuzeichnen. Sie werden daher keinen Einspruch gegen Mobile Justice CO erheben, heißt es von offizieller Seite. Schon zuvor hatte die Legislative Colorados entschieden, dass die Gemeinde eine Strafe von 15.000 Dollar zu zahlen hat, wenn ein Polizist jemandem das Recht verweigert, ihm bei der Arbeit aufzunehmen.
„Wir müssen uns daran erinnern, dass die Kameras, die so viele von uns täglich mittragen, uns vor Polizeimissbrauch schützen“, meint Nathan Woodliff-Stanley, hochrangiges Mitglied der ACLU in Colorado. Er denkt dabei an den tragischen Tod von Walter Scott in South Carolina. Ein Passanten-Handy-Video zeigte damals, dass ein Polizist acht Mal auf den Mann geschossen hatte, nur weil er vor einer Verkehrskontrolle weglief. „Niemand würde von Walter Scott wissen, wenn nicht jemand das Ereignis gefilmt hätte“, unterstreicht Woodliff-Stanley. (pte)
Be the first to comment