Mobile World Congress: Einblick, Ausblick und Weitblick

Ob Sport, Kommunikation, Shopping oder Wohnen: Technische Gadgets und innovative Trends erfassen mittlerweile jeden Lebensbereich. Am Mobile World Congress 2015 in Barcelona präsentierten sowohl Marktführer als auch Start-ups ihre visionären Ideen und Produkte. [...]

Besucher des Mobile World Congress 2015 in Barcelona konnten auch heuer wieder an allen Ecken und Enden einen Einblick in Produktneuheiten, einen Ausblick auf zukünftige Trends und einen Weitblick für visionäre Ideen bekommen. Von 3D-Brillen für Virtual-Reality-Fans, Fitness-Zubehör für Sportbegeisterte, Smartphones für Kommunikations-Fans, bis hin zu Mobiltelefonen für Senioren – die Mobilfunkmesse konnte mit einem breiten Themenspektrum und einer vielseitigen Produktpalette aufwarten.

Virtual-Reality-Fans, welche die Realität gerne mit anderen – oder besser gesagt – erweiterten Augen sehen, dürfte es freuen: 3D-Brillen zur Darstellung virtueller Realität boomen – das haben auch die großen Player am Markt erkannt. HTC präsentierte die 3D-Brille HTC Vive und kündigte an, dass diese bis Ende 2015 am Markt verfügbar sein wird. Und Samsung setzt auf eine Kombination aus Smartphone und Brille: Beim neuen Modell der Gear VR wird das Smartphone ganz einfach zum Display der Brille umfunktioniert.

Auch die Nachfrage nach Fitness-Zubehör, wie etwa nach Fitness-Bändern oder digitalen Pulsuhren, scheint weiterhin ungetrübt zu sein: Zahlreiche Kooperationen zwischen Anbietern von Fitness-Zubehör und Herstellern von Technik-Produkten bestätigen das. So kooperiert Jawbone mit Huawei und Under Amour mit HTC. Welche Produkte konkret auf den Markt kommen, ist zum Teil noch ungewiss. Fest steht: Under Amour und Huawei arbeiten gemeinsam an einem Fitness-Band.

Auf dem Smart-Watch-Markt liefern sich führende Anbieter Konkurrenzkämpfe um das beste Produkt. Neben dem Ausbau von technischen Funktionen spielt auch das Design eine immer größere Rolle. Aus diesem Grund setzen LG und Huawei beispielsweise auf ein Modell mit rundem Display und Apple auf exklusive Farben, wie etwa eine Gold-Version der Apple Watch.

NEUE SMARTPHONE-FLAGGSCHIFFE
Smart sind nicht nur die Uhren, sondern auch die Mobiltelefone. Samsung nutzte den Mobile World Congress 2015, um die neueste Generation seiner Galaxy-Modelle vorzustellen: das Galaxy S6 sowie das Galaxy S6 Edge. Das oberste Ziel des Weltmarktführers ist, seinem größten Konkurrenten Apple den Rang abzulaufen. So setzt Samsung auf edles Design, robuste Materialien und innovative Ladetechniken. Die in vier Farbvarianten (Blau, Gold, Schwarz und Weiß) und drei Speicherversionen (32GB, 64GB und 128GB) erhältlichen Modelle bestechen durch eine gläserne Vorder- und Frontseite, die durch einen Metallrahmen verbunden werden.
Bei der Edge-Variante reicht das Display bis in die Seitenkanten hinein, um mehr Informationen anzuzeigen. Darüber hinaus wird neben einer drahtlosen Ladetechnik mit einer extrem kurzen Ladezeit geworben: So dauert es nur zehn Minuten, um Strom für vier Stunden zu bekommen.

Die Präsentation der beiden Samsung-Modelle stellte die übrigen Smartphone-Präsentationen ein wenig in den Schatten. HTC präsentierte das One M9, das mit mehr Pixel in der Kamera und mehr Power im Prozessor punkten soll (hier ein aktueller Testbericht des One M9). Und Microsoft stellte seine Lumia-Modelle, das Lumia 640 und Lumia 640XL, vor.

Das Interesse an den beiden Samsung-Modellen übertrifft alle Erwartungen – es wird von 20 Millionen Vorbestellungen weltweit berichtet. Das wäre ein Rekord für den Hersteller. In Österreich sind die Flagship-Phones offiziell erst ab 17. April 2015 am Markt erhältlich; die beiden Mobilfunkanbieter Drei und T-Mobile kündigten aber bereits den Start des Vorverkaufs der beiden Modelle an. Wer sich für eine Vorbestellung bei Drei oder T-Mobile entscheidet, hält das Smartphone bereits vier Tage vor dem österreichischen Verkaufsstart in den Händen. Die Anbieter versuchen dabei, die Konkurrenz durch Zusatzangebote auszustechen. Drei bietet für die Bestellung „seines“ Samsung Galaxy S6 Benefits wie ein kurzzeitig kostenfreies LTE-Paket sowie einen Wireless Charger, während das Samsung Galaxy S6 Edge bei T-Mobile mit Wireless Charger und günstigerer Anzahlung punktet.

MOBILES BEZAHLEN
Die Ära des Wühlens in der Handtasche nach Bargeld oder Kreditkarte hat ein Ende. Methoden des mobilen Bezahlens mit dem Smartphone machen es möglich, dass zum Bezahlen an der Kassa nur noch das Smartphone aus der Hosentasche geholt, über den Kartenleser gezogen und mittels Fingerabdrucksensor oder PIN bestätigt werden muss. Für iPhone-Nutzer gibt es die bereits bekannte mobile Bezahlmethode Apple Pay; nun zieht Samsung nach und bettet in seinen neuen Galaxy-Modellen die mobile Bezahlmethode Samsung Pay ein.

Auf den Zug des drahtlosen Aufladens – auch „Wireless Charging“ genannt – springen gleich zwei Marktführer aus unterschiedlichen Branchen auf. Zum einen wäre da Samsung, der den drahtlosen Ladestandard Qi in seinen beiden neuen Galaxy-Modellen integriert. Zum anderen plant der schwedische Möbelriese Ikea den drahtlosen Ladestandard Qi in einige seiner Produkte – wie etwa Lampen oder Tische – zu integrieren.

Neben den großen Playern am Markt mischten auch kleinere Unternehmen und Start-ups am Mobile World Congress 2015 mit. So präsentierte das spanische Unternehmen BQ eine Alternative zu den am Markt etablierten Smartphone-Betriebssystemen Android und iOS. Das Unternehmen zeichnet sich dafür verantwortlich, dass das bisher für Rechner und Laptop verfügbare alternative Betriebssystem Ubuntu umgeschrieben und für Smartphones adaptiert wurde. In erster Linie wirbt man damit, dass Ubuntu ein Betriebssystem sei, das – im Gegensatz zu Android und iOS – nicht unkontrolliert Daten des Nutzers absaugt.

Darüber hinaus war auch ein österreichisches Unternehmen auf der Mobilfunkmesse vertreten. Emporia ist ein österreichischer Hersteller von Smartphones für Senioren und produziert auf diesem Gebiet auch Zubehör. Am Mobile World Congress 2015 wurde beispielsweise ein speziell auf die Bedürfnisse von Senioren entwickeltes Plastik-Tastenfeld, das sich wie ein Deckel auf das Display legen lässt, präsentiert.


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