Am 01. Januar 2014 führte Österreich die verpflichtende digitale Rechnung ein. Österreich zählt beim Thema E-Government zu den innovativen europäischen Ländern. [...]
Am 01. Januar 2014 führte Österreich die verpflichtende digitale Rechnung ein. Alle Rechnungen über Warenlieferungen und Dienstleistungen an den Bund müssen seit diesem Zeitpunkt in strukturierter, elektronischer Form zugestellt werden, denn weder Papierrechnungen, noch die im PDF-Format werden mehr akzeptiert. Voraussetzung ist die Anmeldung beim sogenannten Unternehmensserviceportal, über das die Unternehmen ihre Rechnungen dem Bund stellen können.
Österreich zählt beim Thema E-Government zu den innovativen europäischen Ländern. Die 2002 eingeführte Bürgerkarte ermöglicht, elektronische Rechnungen mit einer sicheren Signatur zu versehen. Österreichischen Behörden ist es außerdem bereits seit 2004 möglich, behördliche Schriftstücke mit einem Zustellnachweis elektronisch an Bürger zu verschicken.
Besonders im öffentlichen Sektor stellen elektronische Rechnungen ein großes Einsparungspotenzial dar: Er ist nicht nur für nahezu 10 Prozent des landesweiten Rechnungsvolumens zuständig – auch über die Hälfte der Unternehmen sind Lieferanten der Behörden. Darüber hinaus empfangen knapp 100 Prozent der Firmen und Haushalte Rechnungen von staatlichen Institutionen (Staat, Länder, Städte, Gemeinden). Die Umstellung auf elektronische Rechnungen birgt Kostenersparnisse von bis zu 70 Prozent pro Rechnung.
EINSPARUNGSPOTENZIAL VON 6,48 MRD. EURO
Die European Association of Corporate Treasurers schätzt die Einsparungen in Europa auf 243 Mrd. Euro. Für Österreich bedeutet dies ein Einsparungspotenzial von 6,48 Mrd. Euro im Vergleich zur Papierrechnung. „Österreich kommt mit der Umsetzung der verpflichtenden elektronischen Rechnung an den Bund eine klare Vorreiterrolle beim Thema moderne Verwaltung zu, denn im Bereich des e-Invoicing steckt großes Potenzial, die europäische Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu gestalten. Nicht nur der Bund spart Geld und Zeit, auch die Lieferanten profitieren von einer schnelleren Rechnungsabwicklung und Kostenersparnissen“, schildert Marcus Laube von crossinx, einem Anbieter für Cloud-basierende Services für die Financial Supply Chain.
Auch das Dienstleistungsunternehmen HECTAS Facility Services mit Sitz in Klagenfurt profitiert von der elektronischen Rechnungsumstellung. „crossinx ist seit mehreren Jahren unser Partner im Bereich des elektronischen Rechnungsversands. Wir schätzen insbesondere die Flexibilität der Lösung, die uns unterstützt, die immer stärker zunehmenden Anforderungen und Wünsche unserer Kunden zu erfüllen. Daher planen wir den Ausbau der Zusammenarbeit und die Nutzung weiterer Lösungen von crossinx“, erläutert Hartmut Schröder, CIO von HECTAS Facility Services.
Deutschland könnte sich eine Scheibe von seinen Nachbarn abschneiden: Über sechs Milliarden Rechnungen werden dort jährlich verschickt. Einige Unternehmen haben das Potenzial zwar bereits erkannt, jedoch werden mehr als 90 Prozent der Rechnungen noch immer per Post versendet und auf Papier ausgedruckt. Alleine in der Verwaltung könnte Deutschland rund 39 Mrd. Euro mit der Umstellung einsparen.
* Marcus Laube ist Gründer und Geschäftsführer der crossinx GmbH.
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