Modernisierungsdefizite verhindern Einsatz von Spitzentechnologien

Laut einer Umfrage von Rackspace Technology schränkt die fehlende Modernisierung wichtiger IT-Anwendungen und der Datennutzung die Fähigkeit der Unternehmen ein, von modernen KI-Technologien zu profitieren. [...]

Nur 25 Prozent der Befragten gaben an, dass sie funktionsübergreifende Teams für die Modernisierung einsetzen. (c) Unsplash
Nur 25 Prozent der Befragten gaben an, dass sie funktionsübergreifende Teams für die Modernisierung einsetzen. (c) Unsplash

Rackspace Technology hat eine Studie zur Cloud-Modernisierung in Auftrag gegeben. Die Studie wurde von AWS unterstützt und von Coleman Parkes Research im April und Mai 2023 durchgeführt. Die Umfrage zeigt, dass globale IT-Organisationen die Modernisierung von Schlüsselanwendungen wie Customer Resource Management (CRM), Enterprise Resource Planning (ERP) und Human Resources (HR) nur langsam vorantreiben. Darüber hinaus legen die Ergebnisse der Studie nahe, dass die Unternehmen es versäumen, wichtige Anwendungen und Daten zu modernisieren, und deshalb nur eingeschränkt Spitzentechnologien wie künstliche Intelligenz (KI) einsetzen und davon profitiere können.

Die Umfrage wurde unter 1.420 globalen IT-Führungskräften aus den Bereichen Fertigung, Digital Native/Technologie, Finanzdienstleistungen, Einzelhandel, Regierung/öffentlicher Sektor und Gesundheitswesen in Nord- und Südamerika, Europa, Asien und dem Nahen Osten durchgeführt. 11 Prozent der Führungskräfte kommen aus Deutschland. Insgesamt sind 80 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie nur dann von KI profitieren können, wenn sie ihre Legacy-Anwendungen und -Daten modernisieren. Die Befragten nennen eine erhöhte Sicherheit (58 Prozent), eine verbesserte Effizienz (54 Prozent) und eine Kostenreduzierung (49 Prozent) als Hauptmotivatoren für die Modernisierung. ERP, CRM und HR sind dabei jene Anwendungen, die am dringendsten aktualisiert werden müssen. Dennoch zögern Unternehmen, ihre Legacy-Infrastruktur zu aktualisieren. Von den Legacy-Infrastrukturen, die noch nicht modernisiert wurden, werden nur 22 Prozent der Arbeitslasten als nicht kritisch eingestuft, aber 25 Prozent der Legacy-Infrastrukturen wurden „noch nicht bewertet“. 89 Prozent der Befragten gaben an, dass sie seit ein bis zehn Jahren mit Cloudlösungen arbeiten.

„Es ist dennoch ermutigend zu sehen, dass die Führungskräfte verstehen, dass die Modernisierung der Anwendungen der Schlüssel ist, um das Beste aus den Spitzentechnologien herauszuholen. Es könnte daher sein, dass die Aussicht, den Anschluss an KI zu verlieren, Unternehmen dazu motiviert, bei der Modernisierung von Kernsystemen endlich aus der Deckung zu kommen,“ fasst Jeff DeVerter, Chief Technology Evangelist von Rackspace Technology, die Studienergebnisse zusammen.

Wer steuert die Modernisierung?

Die Umfrage weist auch auf Lücken in der Führung der Modernisierungsbemühungen hin. Nur 25 Prozent der Befragten gaben an, dass sie funktionsübergreifende Teams für die Modernisierung einsetzen, während 38 Prozent auf Technologieanbieter und nur 30 Prozent auf externe Berater zurückgreifen. Überwiegend werden Modernisierungsinitiativen von den IT-Abteilungen (68 Prozent) und der Geschäftsleitung (50 Prozent) geleitet.

Die Vorteile und Herausforderungen der Modernisierung

Für die Befragten stand die Effizienz an erster Stelle (30 Prozent) der wichtigsten mit einer Modernisierung verbundenen Ergebnisse, gefolgt von Sicherheit (28 Prozent), Kosteneinsparungen (20 Prozent) und der Möglichkeit, fortschrittliche Technologien einzusetzen (27 Prozent). Die Befragten gaben außerdem an, dass die Modernisierung zu einer besseren Datenverwaltung, -integration und -qualität, sowie zu einer Senkung der Datenkosten geführt hat.

Die wichtigsten zu modernisierenden Anwendungen und Daten sind Unternehmenslösungen (86 Prozent), CRM (87 Prozent), HR (75 Prozent), maßgeschneiderte Anwendungen (72 Prozent), Business Intelligence (71 Prozent), Datenspeicherung (60 Prozent), Content Management (60 Prozent), Datenanalyse (54 Prozent), Governance und Sicherheit (51 Prozent) und Datenintegration (50 Prozent). Viele Unternehmen sehen sich jedoch noch immer mit hausgemachten Herausforderungen bei der Modernisierung konfrontiert, wie zum Beispiel begrenzte Ressourcen (28 Prozent), veränderungsresistente Kulturen (21 Prozent), Integrationsprobleme (16 Prozent), fehlende Unterstützung durch die Unternehmensleitung (12 Prozent), Fehlen einer klaren Roadmap (9 Prozent) und Kommunikation zwischen den Beteiligten (8 Prozent).

Wenn Unternehmen es versäumen, alte Anwendungen und Datensysteme zu modernisieren, führt dies nach Ansicht der Befragten zu höheren Kosten (32 Prozent), schlechter Sicherheit (27 Prozent), mangelnder Innovationsfähigkeit (26 Prozent) und der Wahrscheinlichkeit, dass sie die Möglichkeit verpassen, fortschrittliche Technologien zu übernehmen (25 Prozent). „Unternehmen geben Kosten und Sicherheitsprobleme als zwei der Hauptgründe an, warum sie ihre Anwendungen und Daten nicht modernisiert haben“, so Jeff DeVerter. „Sie geben jedoch auch an, dass zwei der wichtigsten Vorteile der Modernisierung niedrigere Kosten und größere Sicherheit sind, was darauf hindeutet, dass viele Unternehmen in einer Zwickmühle stecken.“


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