Das auf die Erzeugung synthetischer Daten spezialisierte österreichische Unternehmen Mostly.ai blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. So wurde das US-Geschäft ausgeweitet, die Mitarbeiterzahl verdoppelt, die ISO 27001 Zertifizierung abgeschlossen und Neukunden wie u.a. die Grazer Merkur Versicherung gewonnen. [...]
Ein kräftiger Push für die Verwendung von synthetischen Daten kam jüngst von der EU selbst: In einem Bericht über Artificial Intelligence werden synthetische Daten als die Treiber für die Verwendung von AI identifiziert. Sie werden als kosteneffizientes und ausgereiftes Tool genannt, das im Rahmen von AI und Datenschutz für Fairness, Diversity und Inklusion steht. „Künstliche Intelligenz dringt immer mehr in unseren Alltag ein, auch, wenn wir das oftmals gar nicht so wahrnehmen“, berichtet Tobias Hann, CEO von Mostly AI. „Jeder spricht dieser Tage von Generativer AI, also Künstlicher Intelligenz, die auf existierenden Daten trainiert wird. Es ist daher nur richtig und wichtig, diese Daten zu schützen“, so Hann weiter und: „Dafür sind synthetische Daten gemacht; um Daten vollständig zu anonymisieren und eine Re-Identifizierung auf den Urheber der Daten unmöglich zu machen.“
Mit synthetischen Daten gegen Geldwäsche
In Österreich arbeitet jüngst die Merkur-Versicherung mit dem Daten-Synthetisierungstool von Mostly AI. Die Merkur ist damit das erste Versicherungsunternehmen österreichweit, das synthetische Daten einsetzt. Dazu hat das konzerneigene Start-up, das Merkur Innovation Lab, einen dreijährigen Partnerschaftsvertrag mit Mostly AI abgeschlossen. Ziel ist es, mit Hilfe künstlicher Intelligenz datengetriebene Innovationen voranzutreiben. Nicht nur Versicherungen, sondern auch Banken und Telkos sind prädestiniert dafür, synthetische Daten zu verwenden; für Produktentwicklungen und noch besseren Kundenservice, aber auch, um etwa Geldwäscheaktivitäten aufzudecken. „Alle diese Unternehmen sitzen auf enormen Datenmengen, die sie oftmals weder verwenden noch – etwa innerhalb des Konzerns – teilen dürfen. Da schiebt die DSGVO mitunter einen klaren Riegel vor“, so Hann, und weiter: „Abhilfe schaffen hier synthetische Daten: Sie unterliegen nicht der DSGVO oder anderen Datenschutzrechtlinien. Und: Die Übereinstimmung mit den Ausgangsdaten liegt bei bis zu 99,5 Prozent.“
Auch im Hinblick auf den aktuellen Datendiebstahl von neun Millionen österreichischen Meldedaten sagt Tobias Hann: „Hätte man die Daten synthetisiert, wären nicht echte Meldedaten der Österreicher und Österreicherinnen in falsche Hände gelangt, sondern synthetische Datensätze, die keinen Rückschluss auf die Echtdaten ermöglichen.“
Gartner sieht für synthetische Daten eine große Zukunft
Gartner prophezeit synthetischen Daten eine fulminante Zukunft: Bereits in zwei bis drei Jahren sollen ca. 70 Prozent aller verwendeten Daten synthetisch, also künstlich erzeugt, sein; schließlich unterliegen mittlerweile 65 Prozent aller Daten weltweit irgendeiner Datenschutzrichtlinie (laut Gartner), dürfen also rein rechtlich nicht oder nur sehr eingeschränkt verwendet werden. „Für datenbasierte Entscheidungen und zur Entwicklung von Machine-Learning-Modellen müssen Unternehmen aber in der Lage sein, auf diese Daten zugreifen und mit ihnen arbeiten zu können“, weiß Hann aus der Praxis. Und so freut es ihn ganz besonders, dass Mostly AI von Gartner jüngst zuerst als „Sample Vendor“ und danach auch als „Cool Vendor“ im Bereich AI gelistet wurde. Als „Cool Vendor“ wird ein Unternehmen klassifiziert, dass disruptiv und proaktiv agiert und sich dabei innovativer und intelligenter Technologien bedienen.
Freemium-Version für KMUs
Um das Bewusstsein für synthetische Daten weiter zu stärken, stellt Mostly AI seine Plattform dauerhaft als Freemium-Version zur Verfügung. „Jetzt ist der absolut richtige Zeitpunkt, KI-generierte synthetische Daten Unternehmen jeglicher Größenordnung anzubieten“, erklärt Hann. „Der Vorteil von KMUs zum Beispiel gegenüber großen Konzernen ist, dass sie neue Technologien schnell und ohne bürokratischen Aufwand einführen können. Daraus ergibt sich ein großer Vorteil beim Einsatz von KI-generierten synthetischen Daten, denn diese Firmen zeigen Innovation und bieten bestes Kundenerlebnis“, bringt Hann die Vorteile auf den Punkt.
Auch unternehmensintern geht es für Mostly AI in großen Schritten voran: 2022 wurde das US-Geschäft deutlich ausgebaut und die Mitarbeiterzahl verdoppelt. 25 verschiedene Nationalitäten arbeiten im Unternehmen und zwar ausnahmslos remote. „Damit können wir die Talente finden, die wir zur Skalierung unseres Geschäfts brauchen und sind nicht an einen Ort gebunden“, berichtet CEO Hann aus der Praxis.
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