Unbegrenzter legaler Zugang zur größten Online-Filmbibliothek aller Zeiten - das verspricht das französische Startup MovieSwap. [...]
Möglich ist das seinen Gründern zufolge, da Nutzer zu einer gigantischen DVD-Bibliothek beitragen. Wer neue Filme streamen will, würde de facto einfach nur DVDs tauschen, so die Argumentation im Rahmen der laufenden Kickstarter-Kampagne. Wenngleich das Crowdfunding unter dem Schlagwort #FreeTheMovies schon viel und teils prominente Unterstützung gefunden hat, sieht die Filmindustrie die Frage der Legalität freilich anders.
In den vergangenen 15 Jahren wurden laut MovieSwap weltweit über 25 Mrd. DVDs verkauft. Eben diesen soll der Dienst quasi neues Leben einhauchen, indem er ein Tauschen wie im realen Leben ermöglicht. MovieSwap trägt eine gewaltige Sammlung an DVDs zusammen. 200.000 Stück habe man bereits, letztendlich sollen etliche Mio. Silberscheiben ihren Weg in die Lager des Anbieters finden. Eben diese bilden dann die Basis für den Dienst, der Nutzern jederzeit auf ihren Geräten Zugang zu Filmen in DVD-Qualität verspricht – und das inklusive aller DVD-Extras wie zusätzlicher Szenen, die bei normalen Streaming-Angeboten wegfallen.
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Um Teil von MovieSwap zu werden, können Nutzer entweder eigene DVDs einschicken oder DVDs der bestehenden Sammlung „kaufen“. Die Idee ist, dass Mitglieder im Hintergrund effektiv ihre DVDs gegen andere tauschen würden, wenn sie beliebige Filme aus der MovieSwap-Community streamen. Da somit immer eine physische DVD gegen eine andere getauscht wird, sei das Angebot ebenso legal wie der Tausch beispielsweise von Büchern oder Klamotten, argumentieren die Macher. Verfügbar wird der Dienst demnach für PC, Mac, Android-Tablets sowie dank speziellem HDMI-„SwapStick“ direkt auf dem Fernseher sein.
Um DVDs online streamen zu können, setzt MovieSwap auf den bekannten Media Player VLC. Mit dem Vorsitzenden des dahinter stehenden VideoLAN-Projekts, Jean-Baptiste Kempf, kann MovieSwap auch gleich einen prominenten Fürsprecher und Unterstützer auf Kickstarter vorweisen. Da der VLC quelloffen ist, sei es ihm zufolge ein Leichtes gewesen, ihn für die Zwecke von MovieSwap zu adaptieren.
Wenngleich MovieSwap damit zumindest in der Online-Community bekannte Unterstützung genießt, bliebt fraglich, ob das Konzept rechtlich wirklich auf so sicheren Beinen steht, wie die Macher behaupten. Denn Seiten wie MovieSwap oder das ähnlich agieren VidAngel seien „in keiner Weise berechtigt, unseren Content zu rippen oder zu streamen“, so ein Manager eines großen Studios gegenüber „Variety“. Es scheint also durchaus möglich, dass Vertreter der Filmindustrie rechtliche Schritte zumindest prüfen. (pte)
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