Mozilla arbeitet an Tor-Modus für Firefox

Mozilla und das Tor-Projekt arbeiten gemeinsam daran, einen anonymen und sicheren Surfmodus für den Firefox-Browser zu entwickeln. [...]

Künftig soll ein eigener Tor-Modus in Firefox ein anonymes und sicheres Surfen im Netz garantieren.(c) pixabay

Mozillas FirefoxBrowser ist bereits in der aktuellen Version mit zahlreichen Tools ausgestattet, die Anwender vor Tracking-Cookies, Fingerprinting, Cryptominern und anderen Nervensägen aus dem Internet schützen sollen. Wie nun aber das Security-Portal Bleeping Computer berichtet, wollen die Open-Source-Spezialisten die Stellschrauben in Sachen Datenschutz noch feiner justieren. So soll künftig ein eigener Tor-Modus in Firefox ein anonymes und sicheres Surfen im Netz garantieren. Hinweise auf das neue DatenschutzTool tauchen auch im Mozilla Research Grants 2019H1 auf.

Bevor die Tor-Technologie aus dem gleichnamigen Browser auch in Firefox einziehen kann, gilt es die Performance-Probleme im Zusammenhang mit dem anonymen Netzwerk in den Griff zu bekommen. So erlaubt der Tor-Browser zwar ein nahezu anonymes Surfen im Internet und Darknet, allerdings kann die Performance dabei nicht mit herkömmlichen Browsern wie Firefox oder Chrome mithalten. Im Tor-Browser werden Server-Anfragen über ein Netzwerk von Knotenpunkten versendet, um die Identität des Anwenders zu verschleiern – und das kostet Zeit. Neue Technologien wie Tor-over-QUIC, mit DTLS und Walking Onions versprechen hier Abhilfe.

Tor-Modus als Add-on in Firefox

Wie die Integration der Datenschutz-Technologie aussehen könnte, wurde auch im Rahmen eines Entwickler-Meetings der Tor Community im Stockholm behandelt. Demnach wolle man zunächst den Tor-Modus als privilegiertes Add-on für Firefox entwickeln, um die Stabilität des Browsers nicht in Mitleidenschaft zu ziehen. Das Add-on würde den Browser so konfigurieren, dass dieser Tor als Proxy verwendet, sowie verschiedene Einstellungen vornehmen, um Proxy-Bypässe zu verhindern und dadurch Fingerprinting abzuwehren.

Während derzeit also die technologischen Möglichkeiten einer solchen Erweiterung erörtert werden, steht eine finale Entscheidung für ein Release noch aus. Entsprechend kann derzeit auch noch keine Prognose über einen möglichen Start des Tor-Modus für Firefox getroffen werden. Allerdings arbeiten Mozilla und das Tor-Projekt schon seit längerem im Rahmen von Tor Uplift zusammen, um die Sicherheit und Qualität der beiden Browser zu verbessern. Und dabei wandern auch kontinuierlich Sicherheitstechnologien aus dem Tor-Browser hinüber zu Firefox. Das der Tor-Modus diesem Muster folgt, ist daher sehr wahrscheinlich.

Tor als speziellen Datenschutz-Modus innerhalb des Browsers zu nutzen, ist indessen kein neuer Ansatz. Der auf Chromium basierende Brave Browser nutzt bereits Tor für seine Inkognito-Seiten.

*Stefan Bordel ist Autor bei PCTipp.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*