Multisport-GPS-Watch Garmin Fēnix 8 im Test

Wir haben die Premium-Multisport-GPS-Uhr Fēnix-8 mit Amoled-Display getestet. Ob Sport- und Gesundheitsfunktionen, integrierter Lautsprecher sowie Mikrofon und die Notfallfunktionen überzeugen konnten, lesen Sie hier. [...]

Die Garmin-Fenix-8-Serie. (c) Garmin

Garmin hat im August 2024 die Fēnix-8-Series lanciert, die jüngste Generation seiner Premium-Multisport-GPS-Smartwatches. Diese Modelle verfügen entweder über ein helles Amoled-Display oder ein solarbetriebenes Display für eine noch längere Akkulaufzeit. Die Fēnix 8 kommt mit modernen Krafttrainingsfunktionen, Tauchfeatures, einem internen Lautsprecher und Mikrofon und vielem mehr. PCtipp konnte die Amoled-Version mit 4,3-Zentimeter-Gehäuse testen.

Lieferumfang

Neben der Fēnix 8 findet sich in der schwarzen, würfelförmigen Schachtel das Ladekabel (USB-C-Anschluss), ein Quickstart-Guide sowie ein Garantieheftchen. Garmin-typisch wird die Multisportuhr nicht über einen Ladeteller, sondern per Steck-Anschluss aufgeladen.

Die Fēnix 8 mit Amoled-Display und in der Größe 3,4-Zentimeter. (c) Claudia Maag

Einrichtung

Garmin Connect App

Wie bei anderen Herstellern von Multisport-Uhren, beispielweise jenen aus dem Norden, muss hier eine Garmin-App für die Kopplung und die Einrichtung gewisser Einstellung verwendet werden. Bei Garmin ist das Garmin Connect.

Im Test funktionierte das Koppeln mit einem Android-Handy auf Anhieb und war angenehm kurzweilig. Wer zusätzlich Apps herunterladen möchte, zum Beispiel für die Musikwiedergabe, benötigt jedoch eine weitere App, Garmin Connect IQ, – eine Art Garmin-Play-Store –, was App-Puristen nicht gefallen dürfte.

Allerdings ist dies auch bei großen Wearable-Herstellern wie Samsung (Wear, Health etc.) der Fall. Immerhin wurde das Garmin-Konto der Autorin direkt erkannt und die Einrichtung von Connect IQ verlief ebenfalls fix.


Nutzererlebnis

Die Autorin hatte gehofft, dass die Steuerung von Garminuhren intuitiver sein würde, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Doch diese Hoffnung wurde enttäuscht, denn die Bedienungsfreundlichkeit lässt anfangs zu wünschen übrig. Garmin-Wearable-Erfahrene dürften die Steuerung kennen, doch für Neulinge kann es zu Beginn ein wenig herausfordernd sein. Einerseits geht es dabei um die Steuerung über die fünf Tasten und andererseits, dass die Menüs recht überladen sind. Etwas sei an dieser Stelle jedoch positiv angemerkt: Was die Autorin beim Test der Garmin 6X Solar noch vermisste, die ergänzende Steuerung via Touch-Display, ist bei der Fēnix 8 möglich. Garmin-unerfahrenen Nutzern wird empfohlen, zunächst im Online-Benutzerhandbuch die Kapitel erste Schritte und die Infos zu Tasten- und Touchscreen-Funktionen zu lesen, um sich rascher zurechtzufinden.

Gefallen hat die Steuerungsübersicht. Das Steuerungsmenü bietet schnellen Zugriff auf Funktionen und Optionen der Uhr, zum Beispiel Ein-/Ausstellen, Telefonsuche, DND Ein/Aus, Energiesparmodus, Wallet oder Touchscreen Ein/Aus. Die Auswahl kann entweder über das Touch-Display oder die physischen Tasten erfolgen.

Die Steuerungsübersicht bei der Fēnix 8 gefällt. (c) Claudia Maag

Apropos Taschenlampe: Hier bietet die Fēnix 8 einen klaren Vorteil zur Fenix 7. Bei der aktuellen Garmin-Fēnix-Version gibt es oben eine Taschenlampe, die zum Beispiel beim abendlichen Joggen hilfreich sein kann.

Sportprogramme

Garmin bietet eine riesige Auswahl an Sportprogrammen (Aktivitäten), darunter Krafttraining, HIIT, Cardio- und Crosstrainer, Rudermaschine oder Multisportarten wie Triathlon, Schwimmen oder Laufen. Für Indoor-Sportler gibt es Laufen und Velofahren, aber auch wer draußen läuft, kann zwischen Laufen, Laufbahn, Trailrunning, Ultra Run oder Extremhindernislauf wählen.

Ein aufgezeichnetes Training samt Routenanzeige. (c) Claudia Maag

Wer gerne im Meer schwimmt: Es gibt übrigens einen Gezeiten-Alarm (Gezeiten-App muss installiert werden). Und um allfällig eingedrungenes Wasser während des Schwimmens wieder loszuwerden, gibt es außerdem die Funktion Wasserausstoß.

Im Test wurden die Aktivitäten Gehen, Laufen, Indoor-Velofahren, Crosstrainer und Krafttraining regelmäßig genutzt; bei den anderen Sportarten muss die Autorin leider passen.

Details zu einem aufgezeichneten Training. (c) Claudia Maag

Es ist übrigens möglich, Aktivitäten als Favorit zu speichern, es ist allerdings etwas umständlich. Wie bisher bietet Garmin zudem Challenges. Man kann entweder einen Challenge für sich selbst erstellen an Challenges teilnehmen, um sich in einem kleinen Wettkampf mit anderen zu messen.

Wer gerne Musik beim Sportmachen hört: Im Test konnte die Spotify-App heruntergeladen, ebenso wie Songs lokal auf der Multisportuhr gespeichert werden. Auch die Kopplung eines Bluetooth-Kopfhöreres gelang problemlos.

Fenix 8 mit lokal gespeicherter Spotify-Musik und gekoppelten Bluetooth-Kopfhörern. (c) Claudia Maag

Bezüglich Sensoren bietet die Fenix 8 GPS, Glonass, Galileo, QZSS, BEIDOU, außerdem ein Gyroskop, einen barimetrischen Höhenmesser, einen Kompass, einen Beschleunigungsmesser, eine Pulsoximeter-Akklimatisierung und mehr für Outdoor-Fans.

Gesundheitsfunktionen

Herzfrequenz-Statistik in der Connect-App

Auch für jene, die ihre Gesundheit im Blick haben bzw. diese verbessern möchten, bietet die GPS-Multisportuhr einiges. Zu den Features gehören Herzfrequenzmessung inklusive Alarme für abnormale Herzfrequenz, Atemfrequenz (24/7), Fitnessalter, Body-Battery-Feature, Stresslevelmessung, Entspannungstimer, Atemübungen und Schlafanalyse sowie Schlafcoach und mehr.

Für Nutzerinnen gibt es die Funktion Frauengesundheit, also die Möglichkeit, den Menstrauationszyklus aufzuzeichnen sowie einen Schwangerschafts-Tracker.


Akkulaufzeit

Die Autorin hat die Garmin-Multisportuhr zweieinhalb Wochen getestet. Während des Testzeitraums war die Fēnix 8 konstant mit dem Smartphone verbunden, nutzte die Benachrichtigungen, nahm zweimal Anrufe entgegen und lud Spotify-Musik herunter, die über Bluetooth-Kopfhörer etwa 10 Minuten pro Tag gehört wurden. Trainings wurden täglich durchgeführt, sowohl Indoor (Kraftraining etc.), als auch Outdoor (Joggen, Gehen). Dabei reichte die Batterie „nur“ 8 Tage. Die vom Hersteller genannten 10 Tage kommen also nach Erfahrung der Autorin nicht hin. Dennoch ist das ein respektables Ergebnis.

Smarte Funktionen

Es können zum Beispiel Whats-App-Nachrichten angezeigt werden. Erfreulich ist, dass diese per Wischgesten komplett gelesen werden können. Antworten kann man lediglich über vorgefertigte Antworten wie „Nein“, „OK“ oder „Bin unterwegs!“. Es sei noch erwähnt: Wer bei der Einrichtung die meisten Zugriffe erlaubt, wird von der Standard-Einstellungen bezüglich Notifications fast in den Wahnsinn getrieben – ständig vibriert und piepst es. Zum Glück kann dies geändert werden.

Mit der Fēnix 8 können Anrufe nicht nur angenommen und auf dem Handy geführt werden, sondern direkt ab Uhr gestartet und über das integrierte Mikrofon geführt werden. Dies bedingt allerdings eine Bluetooth-Verbindung zum Smartphone. Dies hat im Test funktioniert und die Tonqualität war gut.

Die GPS-Multisportuhr kann auch per Sprache gesteuert werden. Man kann zum Beispiel sagen: „Ich möchte wandern gehen“ oder „Wie ist das Wetter?“ oder „30-Minuten-Timer starten“. Anschließend wird entweder das Wetter angezeigt oder ein Training wird geöffnet, das direkt gestartet werden kann. Prima Ergänzung für jene, die dies gerne nutzen oder darauf angewiesen sind.

Sicherheitsfunktionen in der Garmin-Connect-App

Außerdem bietet die Fēnix 8 Sicherheitsfunktionen. Es können Notfallkontakte hinzugefügt werden, die im Notfall benachrichtigt werden (Unfall-Benachrichtigung). Außerdem kann im Notfall per Tastendruck Notfallhilfe gerufen werden. Über die Live-Track-Funktion kann auch eine GroupTrack-Sitzung gestartet werden. Die GroupTrack-Funktion ermöglicht es Ihnen, Freunde in Ihrer Gruppe mit LiveTrack direkt auf dem Display zu verfolgen. Sämtliche Mitglieder der Gruppe müssen in Ihrem Garmin-Connect-Konto zu Ihren Freunden gehören, damit dies funktioniert. Sämtliche Sicherheitsfunktionen gefallen, da es es ein sicheres Gefühl beim alleinigen Unterwegssein gibt und man bei Gruppenaktivitäten gegenseitig aufeinander aufpassen kann, auch wenn man sich nicht sieht.


Fazit

Im Test gefielen die Optik der Garmin Fēnix 8, die Verarbeitung, die Leserlichkeit des Displays, die Akkulaufzeit von 8 Tagen, die Touch-Steuerung und der riesige Umfang an Sportprogrammen. Die Möglichkeiten sind zahlreich. Ob dies positiv oder negativ ist, liegt im Auge des Betrachters. Wer eine Rundum-Lösung samt Notfallhilfe und vielen Sportprogrammen und Gesundheitsfeatures sucht und das nötige Kleingeld hat, ist hier richtig. Wer bereits eine Smartwatch besitzt und zusätzlich eine Sportuhr möchte, um zum Beispiel die Fortschritte für eine Triathlon-Vorbereitung zu verfolgen, sollte nochmals überlegen, was er oder sie genau benötigt. Denn Features wie Anrufe tätigen, WhatsApp-Benachrichtigungen etc. sind angenehm bis hilfreich, werden aber auch von einer normalen Smartwatch geboten – die deutlich günstiger ist. Doch wer eine All-in-One-Uhr sucht: Die Fenix 8 ist ein gelungenes Wearable, das nach einer gewissen Eingewöhnungszeit Freude bereitet.

Testergebnis

  • Pluspunkte: Riesige Auswahl an Aktivitäten, (Touch-)Display, Akkulaufzeit, Notfallhilfe, Live-Track, sowohl WiFi- als auch Bluetooth-Konnektivität
  • Minuspunkte: Uhr-OS nicht sehr intuitiv, überladene Menüs, Preis
  • Details:  4,3-cm-Gehäuse, 1,3 Zoll (3,3 cm), Displaytyp: Amoled (416 x 416 Pixel), Sapphire-Glas, Touch-Screen, 5 Tasten, 32 GB Speicher, Gewicht: 66 g, 10 ATM, Uhr-Software: 12.35, Garmin-Connect-App-Version 5.8
  • Features: GPS, Glonass, Galileo, Live-Track, Hill Score, Ausdauerwert, Schlafmodus etc., Sicherheitsfeatures (Notfall), NFC (Garmin Pay), Anrufe, Kompass, Höhenmesser und Barometer, WLAN, Bluetooth, für Android und iOS, Taschenlampe
  • Preis: 1.099,99 Euro
  • Infos: Garmin fēnix® 8 | Ultimative Multisport-Smartwatch | 43 mm

* Claudia Maag schreibt für PCtipp.ch.


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