Der Preis von Musik-Streaming-Diensten wird als Einstiegshürde überbewertet. Das hat eine Untersuchung der Monmouth University auf Basis der Annual Music Study von MusicWatch ergeben. Gut drei von vier College-Studenten geben demnach an, für Premium-Angebote gerne zu zahlen, falls das Angebot für sie ansprechende Features bietet. Damit sind Studenten vergleichsweise zahlfreudig, denn insgesamt würden sich nur 46 der Streaming-Nutzer derart überzeugen lassen. [...]
Bislang hören weniger als 20 Prozent der College-Studenten Musik über Premium-Streaming-Dienste. Diese Zahl könnte jedoch viel höher sein, würden die Dienste es verstehen, die Studenten mit guten Angeboten zu gewinnen. Das geht aus der Studie hervor, für die 5000 Amerikaner, darunter 700 College-Studenten, befragt wurden. „Unsere Daten zeigen, dass der Preis keine Barriere darstellt“, meint Studienleiter Joe Rapolla. „Allerdings sind viele Studenten zufrieden mit der Musik, die sie kostenlos über werbegestützte Angebote erhalten.“ Zudem setzen viele auf Video-Streaming-Services als Musik-Quelle. Daher müssen Premium-Anbieter ihre Vorteile klarer kommunizieren, so Rapolla.
Daher glaubt Rapolla, der früher bei Warner Music im Marketing tätig war: „Streaming-Services müssen ihre Angebote strukturieren und jedes einzelne kommerziell so positionieren, dass alle Angebote Ertrag abwerfen.“ Studenten seien dabei grundsätzlich aufgeschlossen, mehr für Streaming-Dienste zu bezahlen, falls es schwieriger wird, über Gratis-Angebote an Musik zu kommen, wenn neue Musik zunächst ausschließlich über Bezahl-Dienste erhältlich ist oder kostenpflichtige Angebote mehr Auswahl bieten.
Zudem lassen sich College-Studenten laut Rapolla mit Bequemlichkeit ködern. Eine gemeinsame Rechnung für Mobilfunk- und Musik-Streaming-Dienst würde für diese Zielgruppe einen hohen Anreiz schaffen. Zudem scheinen kostenlose Testphasen geeignet, um studentische Nutzer von „Freemium“ zu echten Abo-Kunden zu machen. (pte)
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