MWC15: TAG-CTO Ottendorfer über Pan-Europäische Cloud in zukünftiger Netzarchitektur

Am diesjährigen Mobile World Congress (MWC) in Barcelona verlautbarte die Telekom Austria Group (TAG), dass das Ziel ihrer zukünftigen Netzwerkarchitektur eine "Pan-Europäische Cloud" sein wird. Sie macht die NFV-Technologie zu einer Priorität im Rahmen ihrer Technologie-Strategie und bewegt sich in Richtung eines Cloud-basierenden, Software-zentrierten All-IP-Netzes. [...]

Im Rahmen der gestrigen Podiumsdiskussion „Network Evolution in Practice“ am MWC skizzierte Günther Ottendorfer, CTO Telekom Austria Group (TAG), das Szenario einer zukünftigen Netzarchitektur. Er hob hervor, dass die bisherigen vielfältigen verschiedenen und proprietären Schichten der Hardware, der Operating Systeme und der abstrahierenden Middlewares zu einem einzigen virtualisierten Stack konvergieren werden. Dieser läuft auf Commercial-Off-the-Shelf Data Center Hardware, dem zugehörigen Operating System und der entsprechenden Virtualisierungssoftware.
 
Die Konsequenz dieser Entwicklung ist ein grundlegender Software Layer, der für die Netzfunktionen, die auf ihm laufen werden („Software runs on Software“), vollständig unabhängig von der Hardware und der geographischen Lokation sein wird. Dies bezeichnet Günther Ottendorfer auch als die „Network Declaration of Independence“. Entwickler werden sich nur mehr um einen Satz von offenen Programmschnittstellen kümmern müssen, ohne die darunterliegende Hardware zu kennen oder die geographische Lokation mit einbeziehen zu müssen.
 
Ziel wird es sein, zu einem zukünftigen Zeitpunkt das Netz vollständig automatisiert betreiben zu können – sowohl Service-Bereitstellung („Fulfillment“), wie Service-Sicherstellung („Assurance“) als auch Lebenszyklus („Life Cycle“) Management. Kunden, die verstärkt hohe Performanz (Durchsatz, Latenzzeiten) in Anspruch nehmen, werden vermehrt dezentral serviciert werden. Services, die dagegen kostenoptimiert laufen werden müssen, können zentralisiert angeboten werden und bedienen damit eine viel größere Zahl an Kunden.
 
TAG IST VORNE
„Mit der Durchführung erfolgreicher Feldversuche bei unseren Tochtergesellschaften Mobiltel, Vipnet, Vip mobile, Vip operator und A1, haben wir eine wichtige Führungsrolle im Transformationsprozess der Telekommunikationsbranche übernommen“, kommentiert Günther Ottendorfer, CTO Telekom Austria Group, den Beitrag der Gruppe zum Thema NFV.
 
Ein hochkarätig besetztes Podium mit Teilnehmern u.a. aus den USA (AT&T), China (Huawei) und Italien (Italtel) diskutierte über den Paradigmenwechsel, den NFV für die Branche bedeutet und welche Auswirkungen die Virtualisierung einzelner Netzwerkkomponenten nicht nur für Telekom Betreiber, sondern auch für Partner, Lieferanten, Mitarbeiter und schließlich für den Kunden bringen wird. Es wurden die Möglichkeiten der Virtualisierung besprochen und was sich die Branche von den neuen Netzwerken und Endgeräten erwarten darf.
 
Die Telekom Austria Group hat neben den technischen Innovationen auch ein Mitarbeiterprogramm ins Leben gerufen, um allen Mitarbeitern das Zukunftsthema näher zu bringen, sie umfassend über den Stand der Technik zu informieren und entsprechend der neuen Anforderungen und Herausforderungen in regelmäßigen Abständen zu Schulungen und Trainings durchzuführen. Darüber hinaus wurde ein unternehmensweites NFV Open Door allen 16.000 Mitarbeitern angeboten.
 
„Der Erfolg der Transformation wird maßgeblich durch das Engagement und die Motivation unserer Mitarbeiter getragen. Darum haben wir ein umfassendes Trainingsproramm gestartet“, sagt Günther Ottendorfer abschließend. (pi)


Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*