Pax8-Studie zeigt Wege auf, wie Managed Service Provider das KI-Marktsegment besetzen können. [...]
KMU sehen großes Potenzial in KI-Tools und MSPs können davon profitieren. So lautet die Kernaussage der aktuellen „KI-Trends 2024 bei KMU“-Studie von Pax8. Im Auftrag des Cloud-Marketplace untersuchte Channelnomics die Investitionsstrategie kleiner und mittelständischer Unternehmen in Bezug auf künstliche Intelligenz. KMU investieren demnach bereits in passende Software, beispielsweise Machine-Learning-Anwendungen oder virtuelle Assistenten, und wollen es auch zukünftig in großem Stil tun. Allerdings benötigen die Mittelständler sowohl im Software-Auswahlprozess als auch bei der Implementierung und im Betrieb die Expertise von spezialisierten MSPs und MSSPs, beispielsweise beim Betrieb der Infrastruktur oder dabei, Daten überhaupt erst einmal KI-ready zu machen. Channelnomics befragte für die Studie im Frühsommer 2024 588 kleine und mittelständische Unternehmen in Nordamerika, Europa und der APAC-Region.
Die vom Marktforscher Channelnomics befragten kleinen und mittelständischen Unternehmen messen KI-Technologien große Bedeutung zu. Mehr als vier Fünftel der KMU sehen ihre Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr, wenn sie jetzt nicht in maschinelles Lernen, Natural Language Processing oder Predictive Analytics investieren. Rund zwei Drittel der Unternehmen wollen in den nächsten zwei Jahren „definitiv“ Geld in diese und andere KI-Technologien stecken. Dabei stehen Ziele wie besser an den wirtschaftlichen Wandel angepasst zu sein, neue Liefermodelle zu entwickeln, die Profitabilität zu erhöhen und agiler zu sein ganz oben auf der Liste. 87 Prozent der befragten KMU sind sich sicher, dass Investitionen in KI ihnen langfristig Vorteile bringen.
Auswahl, Implementierung, Betrieb von KI: Es ist komplex
Knapp die Hälfte der befragten KMU setzen bereits KI-Technologien ein. Machine Learning, Predictive Analytics und unterstützende virtuelle Agenten wie Chatbots gehören dabei zu den Top 3. Aus diesen Projekten wissen die Befragten, wie komplex die Auswahl, die Implementierung und der Betrieb von KI-Lösungen sein kann. Als größte Hindernisse sehen die Befragten eine unzureichend leistungsstarke Infrastruktur (42 Prozent), Datenschutz- und Security-Bedenken (40 Prozent), fehlende Expertise im eigenen Unternehmen (35 Prozent) sowie die komplexe Integration mit Bestandssystemen (ebenfalls 35 Prozent). Erst mit deutlichem Abstand folgen Bedenken hinsichtlich Datenhygiene (23 Prozent) und vorhandenem Budget (20 Prozent).
MSPs als wertvolle Partner
Die Studie zeigt das große wirtschaftliche Potenzial für Managed Service Provider, beispielsweise beim Betrieb der Infrastruktur oder dabei, Daten überhaupt erst einmal KI-ready zu machen.
„Der Mangel an ausreichend leistungsstarker Infrastruktur sowie fehlende Kapazitäten für und Wissen über Datenhygiene und Security unterstreichen die wichtige Rolle von MSPs. Sie werden zu wichtigen Partnern, die KMU dabei helfen, KI effektiv in ihren Tech-Stack zu integrieren“, ordnet Ryan Walsh, Chief Strategy Officer bei Pax8, ein.
Dies bestätigen die Studienergebnisse: Diejenigen KMU, die bereits KI-Technologien einsetzen, holen sich externen Rat und Beistand. 85 Prozent der Befragten setzen Projekte mit einem Lösungspartner, einem Tandem aus Lösungspartner und Hersteller oder allein mit dem Hersteller um. Nur 15 Prozent implementieren KI-Projekte in Eigenregie.
Larry Walsh, Chief Executive Officer und Chief Analyst bei Channelnomics ergänzt: „MSPs schließen nicht nur die Lücke bei der technischen Expertise, sie fungieren auch als strategische Berater. Sie helfen KMU, die Komplexität bei der Einführung von KI zu bewältigen und ihre Geschäftsabläufe für eine digitale Zukunft zu transformieren.“
Als mögliche Unterstützungsfelder von MSPs nennen die Experten von Channelnomics und Pax8 beispielhaft:
- Design, Implementierung und Management KI-fähiger Infrastrukturen
- Daten KI-ready machen: Organisation, Bereinigung und Management großer Datensätze
- Entwicklung maßgeschneiderter KI-Lösungen wie Chatbots oder Predictive-Analytics-Tools
- Nahtloses Einbinden von KI-Technologien in bestehende Business-Systeme und -Prozesse
- Entwicklung von ethischen Leitlinien und Verhaltenskodexen für die Nutzung Künstlicher Intelligenz
Europäische KMU ticken etwas anders
In den untersuchten Trends stehen nordamerikanische, asiatische und europäische KMU in gleicher Linie. Es gibt aber einige Unterschiede zwischen den Regionen.
So zielen europäische Mittelständler beim Einsatz von KI stärker auf die Entwicklung neuer Liefermodelle, auf die Senkung operativer Kosten und die Erschließung neuer Einnahmequellen, während amerikanischen und asiatischen Unternehmen die Anpassung an Veränderungen und die Marktagilität am wichtigsten sind.
Fehlendes Wissen ist für europäische Unternehmen die am häufigsten genannte Hürde bei der Implementierung von KI – mit deutlichem Abstand vor den Unternehmen aus Nordamerika und APAC. Dies spiegelt sich in den Vorteilen wider, die die befragten europäischen KMU sehen, wenn sie einen MSP zu KI-Projekten hinzuziehen: Support, technische Integration, Training und Projektmanagement sind die vier am häufigsten genannten Vorteile.
Be the first to comment