Eine aktuelle Studie von ResearchAndMarkets.com analysiert den Energieverbrauch und die Umweltpolitik globaler Netzbetreiber. Sie beleuchtet den Einsatz erneuerbarer Energien, Emissionen und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. [...]
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind die derzeitigen Klimapolitiken unzureichend, um die Ziele des Pariser Abkommens von 2015 zu erreichen. Stattdessen könnte die globale Erwärmung bis 2100 auf mehr als 3,1 Grad Celsius steigen. Dieser Wert liegt doppelt so hoch wie das vereinbarte Limit. Bereits jetzt führen extreme Wetterereignisse zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden und machen viele Regionen zunehmend unbewohnbar.
Steigende Energieintensität der Netzbetreiber
Technologieunternehmen haben theoretisch das Potenzial, im Klimaschutz eine Vorreiterrolle einzunehmen. Praktisch jedoch erfüllen Netzbetreiber diese Erwartungen nur unzureichend. Der Energieverbrauch der drei untersuchten Segmente stieg auch 2023 weiter an, wenn auch mit einer niedrigeren Wachstumsrate von vier Prozent im Vergleich zu den neun Prozent der Vorjahre. Gleichzeitig wuchs der Umsatz jedoch noch langsamer, was zu einer leichten Erhöhung der Energieintensität führte. Der Boom bei Investitionen in künstliche Intelligenz, insbesondere in Rechenzentren, könnte diesen Trend 2024 verschärfen.
Einsatz erneuerbarer Energien bleibt begrenzt
Die Nutzung erneuerbarer Energie im Telekommunikationssektor stieg 2023 auf 19,9 Prozent des gesamten Energieverbrauchs, verglichen mit 10,3 Prozent im Jahr 2019. Trotz dieses Fortschritts bleibt der Anteil insgesamt niedrig, insbesondere da viele leicht umsetzbare Maßnahmen bereits ausgeschöpft wurden.
Die Treibhausgasemissionen der Telekommunikationsunternehmen stagnierten 2023 bei etwa 133,4 Millionen Tonnen. Dies entspricht 75 Tonnen pro Million US-Dollar Umsatz – Werte, die sich seit 2019 kaum verändert haben. Um ihre Klimaneutralitätsziele zu erreichen, sind drastischere Maßnahmen erforderlich, die mit erheblichen Kosten verbunden sein dürften.
Unterschiedliche Ansätze bei Carrier-neutralen Netzbetreibern
Bei Carrier-neutralen Netzbetreibern zeigt sich ein heterogenes Bild. Einige investieren stark in Energieeffizienz und erneuerbare Energien, während andere Nachhaltigkeitsthemen weitgehend ignorieren. Aufgrund ihrer Infrastruktur, die häufig aus unterschiedlich standardisierten Komponenten besteht, und der geringen Transparenz vieler privat finanzierter Unternehmen, ist der Fortschritt in diesem Segment schwer zu beurteilen. Politische Entwicklungen, wie die Rücknahme klimapolitischer Maßnahmen in den USA, könnten den Druck auf diese Unternehmen zusätzlich verringern.
Fazit
Die Studie zeigt, dass die aktuellen Maßnahmen der Netzbetreiber nicht ausreichen, um signifikante Fortschritte im Klimaschutz zu erzielen. Der wachsende Energiebedarf und die langsame Umstellung auf erneuerbare Energien stellen erhebliche Herausforderungen dar. Gleichzeitig fehlt in Teilen der Branche der nötige öffentliche und politische Druck, um nachhaltige Veränderungen voranzutreiben.
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