Nacktfoto-Hack: Apple dementiert Sicherheitslücke

Nach dem Auftauchen zahlreicher Nacktfotos verschiedener Hollywood-Superstars wie Jennifer Lawrence, Kate Upton oder Kim Kardashian auf diversen Internetplattformen laufen die Ermittlungen von Sicherheitsexperten und Behörden auf Hochtouren. [...]

Bei Apple, von dessen iCloud-Service die offenherzigen Bilder illegalerweise entwendet worden sein sollen, weist man allerdings alle Vorwürfe einer Lücke in den hauseigenen Sicherheitssystemen zurück. Stattdessen soll eine genaue Untersuchung mittlerweile ergeben haben, dass das Datenleck auf eine zielgerichtete Phishing-Attacke zurückgeht, über die sich Hacker die User-Namen und Passwörter der Stars erschlichen haben.

„Wir wollen nur ein kurzes Update abgeben, was den aktuellen Stand der Untersuchung des Diebstahls von bestimmten Celebrity-Fotos betrifft“, schreibt der IT-Riese in seinem Statement. Beim Unternehmen selbst sei man „empört“ gewesen, als man vom Vorfall erfahren habe und hätte sofort ein eigenes Expertenteam beauftragt, die Hintergründe zu erforschen. „Nach mehr als 40 Stunden Analyse kommen wir zu dem Schluss, dass bestimmte Konten berühmter Stars von einer sehr zielgerichteten Attacke auf User-Namen, Passwörter und Sicherheitsabfragen kompromittiert worden sind“, betont der Konzern.

Das Austricksen von Nutzern, um an deren Kontodaten heranzukommen – oft auch als „Phishing“ bezeichnet – sei eine Praxis, die im Internet nur allzu weit verbreitet ist, merkt Apple weiter an. „Kein einziger, der von uns untersuchten Fälle, war das Resultat einer Sicherheitslücke in unseren Systemen, weder von iCloud noch von Find my iPhone“, stellt die US-Firma aus Cupertino klar. Nun gehe es darum, die Übeltäter ausfindig zu machen. „Wir werden weiterhin mit den Strafvollzugsbehörden zusammenarbeiten, um die Identität dieser Kriminellen festzustellen“, so Apple.

Nach dem Auftauchen der Nacktfotos am vergangenen Sonntag zeigten sich viele der betroffenen US-Stars schockiert und drohten mit sofortigen rechtlichen Schritten. Der Pressesprecher der Schauspielerin Jennifer Lawrence hatte bereits kurz nach Bekanntwerden des Datenlecks öffentlich erklärt, die Behörden einzuschalten und jeden, der die gestohlenen Bilder veröffentlicht, zu belangen. Auch ein Vertreter des Models Kate Upton ließ mit einer ähnlichen Drohung aufhorchen.

Sicherheitsexperten weisen in Zusammenhang mit dem aktuellen Vorfall allerdings zunehmend auf die Gefahren von Cloud-Speicherdiensten hin. „Das ist nicht das erste Mal, dass Fotos aus einem Cloud-Speicher gestohlen worden sind und wird sicher auch nicht das letzte Mal sein“, zitiert BBC stellvertretend den Security-Forscher Steven Murdoch vom University College London. (pte)


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