Nano-Generator kann durch Wände „sehen“

Den weltweit kleinsten Generator für Terahertz-Wellen haben Forscher jetzt an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) entwickelt. [...]

Neue Terahertz-Generatoren auf flexiblem Träger.
Neue Terahertz-Generatoren auf flexiblem Träger. (c) EPFL / POWERlab

Der Mini-Generator besteht aus zwei winzigen Metallplatten, die einen Abstand von lediglich 20 Nanometern haben. Wird eine Spannung angelegt, sammeln sich die Elektronen auf einer der beiden Platten. Im Zwischenraum erzeugen sie ein Plasma. Erreicht die Spannung einen bestimmten Wert, fließen die Elektronen blitzschnell zur zweiten Platte. Dabei werden intensive Terahertz-Wellen frei.

50 Millionen Funken pro Sekunde

Die Forscher vergleichen den Vorgang in ihrem Generator mit der Entstehung eines Funkens. Sie werden nahezu pausenlos gezündet – 50 Millionen Mal pro Sekunde. Das winzige Gerät arbeitet zehnmal schneller als bisher genutzte Elektronik, so die Forscher. Es erzeuge zudem gleichzeitig hochenergetische und hochfrequente Pulse.

„Normalerweise ist es unmöglich, beide Werte zu maximieren“, sagt Elison Matioli, der das Gerät gemeinsam mit seinem Doktoranden Mohammad Samizadeh Nikoo entwickelt hat. Konventionelle hochfrequente elektronische Bauteile seien winzig klein. Sie erzeugten elektromagnetische Wellen bei niedrigen Spannungen – höhere vertrügen sie nicht. Schaltungen, die hohe Spannungen aushalten, seien groß und langsam, sodass sie sich für die Erzeugung von Terahertz-Wellen nicht eigneten.

Bessere Diagnostik in Medizin

„Unser Gerät ist einfach zu bauen und kostet nicht viel“, sagt Samizadeh. Damit scheint das Grundproblem gelöst zu sein, das die breite Anwendung von Terahertz-Wellen heute verhindert. Die Generatoren sind sehr groß und äußerst teuer, sodass sie nur selten genutzt werden können, etwa in den Sicherheitsschleusen mancher Flughäfen.

Die Wellen, die eine Frequenz von 100 Milliarden und drei Billionen Hertz haben, sind nicht ionisierend wie etwa Röntgenstrahlen. Daher lassen sie sich im Gesundheitswesen gut einsetzen, etwa zur Diagnose von Krankheiten. Sie sind auch als Träger in der drahtlosen Kommunikation geeignet. Sie durchdringen mühelos Papier, Kleidung und Holz. Überdies eignen sie sich zum Aufspüren von Luftverunreinigungen und können sogar durch massive Mauern „sehen„.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Das Mini-Gerät der EPFL-Wissenschaftler ebnet den Weg für den Einsatz von Terahertz-Wellen. (c) EPFL / YouTube

Mehr Artikel

News

KI in der Softwareentwicklung

Der “KI Trend Report 2025” von Objectbay liefert Einblicke, wie generative KI entlang des Software Engineering Lifecycle eingesetzt wird. Dafür hat das Linzer Softwareentwicklungs-Unternehmen 9 KI-Experten zu ihrer Praxiserfahrung befragt und gibt Einblicke, wie der Einsatz von KI die IT-Branche verändert wird. […]

News

F5-Studie enthüllt Lücken im Schutz von APIs

APIs werden immer mehr zum Rückgrat der digitalen Transformation und verbinden wichtige Dienste und Anwendungen in Unternehmen. Gerade im Zusammenhang mit kommenden KI-basierten Bedrohungen zeigt sich jedoch, dass viele Programmierschnittstellen nur unzureichend geschützt sind. […]

News

VINCI Energies übernimmt Strong-IT

VINCI Energies übernimmt Strong-IT in Innsbruck und erweitert damit das Leistungsspektrum seiner ICT-Marke Axians. Strong-IT schützt seit mehr als zehn Jahren Unternehmen gegen digitale Bedrohungen, während Axians umfassende IT-Services einbringt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*