Forscher haben auf Basis des Ausweichverhaltens von Insekten das Konzept für ein neues Drohnen-Orientierungs-System entwickelt. [...]
Der Ansatz stammt von Wissenschaftlern der schwedischen Lund University. Mithilfe dieses Systems könnten Drohnen ihre Geschwindigkeit an die Umgebung anpassen und ohne jegliche menschliche Steuerung sowie Intervention fliegen. Beobachtungen von Insekten, die sich problemlos durch dichte Vegetation navigieren, dienten als Grundlage für den Entwurf.
Die Ergebnisse der Forschung haben gezeigt, dass Bienen, die durch dichte Wälder fliegen, die Lichtintensität einschätzen, um Objekten gezielt auszuweichen. Es handelt sich genauer gesagt um das Licht, das Löcher im dichten Gestrüpp durchdringt. Ein Beispiel für ein solches Insekt ist die Bienenart „Euglossa dilemma“ (Orchideenbiene) in den Regenwäldern von Panama. „Das System ist extrem simpel. Licht wird nämlich auch von anderen Tieren auf die gleiche Weise eingesetzt“, schildert Emily Baird von der Lund University.
Das System könne ideal auf kleine, leichtgewichtige Roboter zugeschnitten werden. „Ich schätze, dass unser Vision-System für Drohnen in fünf bis zehn Jahren Realität wird“, prognostiziert Baird. Die Nutzung von Licht, um sich durch komplizierte Umgebungsverhältnisse zu manövrieren, sei eine universelle Strategie, die sowohl von Tieren als auch Maschinen eingesetzt werden könne. Damit wird das Erkennen und sichere Durchdringen von Öffnungen möglich. „Es ist faszinierend, dass Insekten solche simplen Strategien haben, um mit schwierigen Problemen umzugehen, für die Wissenschaftler noch keine Lösung gefunden haben“, resümiert die Forscherin. (pte)
Be the first to comment