netidee: 830.000 Euro für innovative Projekte, Stipendien und Forschung

Über 100 Interessierte kamen am 15. November in die Ovalhalle des Wiener Museumsquartiers um das Ergebnis der Jury der netidee, Österreichs größter Internet Förderaktion, zu erfahren. [...]

13 Projekte und 7 Stipendien wurden von der netidee-Jury zur Förderung vorgeschlagen. (c) netidee

15 Einreichungen resultierten in 13 Projektförderungen und 7 Stipendien, welchen insgesamt eine Summe von rund 600.000 Euro für ihre Projekte und Stipendien zur Förderung des Internets in Österreich zur Verfügung gestellt wird. Die Ausschüttung im Rahmen der netidee Science Kooperation mit dem FWF von über 230.000 Euro ging an ein Forschungsprojekt an der Wirtschaftsuniversität Wien.

„Die Förderung und Weiterentwicklung des Internets in Österreich mit Open-SourceProjekten, das ist der Grundgedanke der netidee“, so eröffnete Andreas Koman, Vorstandsvorsitzender der Internet Privatstiftung Austria, die diesjährige netidee best-of Veranstaltung. Koman zog eine positive Bilanz des 14. Calls der netidee: 115 Anträge wurden gestellt und 13 Projekte und 7 Stipendien wurden schließlich von der netidee-Jury zur Förderung vorgeschlagen. Diese behandeln aktuelle Themen im Netz: der Umgang mit Hasspostings ist ebenso dabei wie der Schutz persönlicher Daten auf Online-Plattformen. Spannend aber auch Projekte zum Monitoring von IoT-Geräten im Haushalt oder zur automatisierten Optimierung von Webseiten. Vielfältig sind die Themen der geförderten Stipendiaten: die Feststellung gefälschter E-Mails mittels Machine Learning, die Kennzeichnung von Werbung auf Social-Media Plattformen und das automatisierte Erkennen von Fake News mittels Datenanalyse werden darin behandelt.

netidee Science: Förderung an Forschungsprojekt zum Internet der nächsten Generation

Das Institut für Informationswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien erhielt den Zuschlag zur Förderung ihres Forschungsprojekts PENNI: Richtlinienbasiertes Internet der nächsten Generation . Die netidee Science Förderung wird in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsfonds FWF abgewickelt. Artemis Vakianis, Vizepräsidentin des FWF, und Andreas Schildberger, Vorstand der Internet Privatstiftung Austria, verliehen die Förderung. Vakianis unterstrich dabei die Wichtigkeit dieser Partnerschaft: „Kooperationen wie netidee Science zur Finanzierung bestimmter Bereiche der Grundlagenforschung stellen bereits seit einigen Jahren wichtige Ergänzungen in der Forschungsförderung des FWF dar.“ Schildberger zeigte sich erfreut: „Die Forschung nach den Rahmenbedingungen und Protokollen für ein Next-Generation-Internet: passender kann ein Projekt für die netidee gar nicht sein.“ Abschließend bestätigte Schildberger auch, dass für 2020 wieder bis zu einer halben Million Euro zur Förderung der wissenschaftlichen Community bereitstehen.

Sonderpreis für verantwortungsvolle Digitalisierung

Zusätzlich zur Projektförderung vergibt die netidee auch Sonderpreise, die mit je 3.000 Euro extra dotiert sind. Heuer wurde dieser an ein herausragendes Projekt zum Thema verantwortungsvolle Digitalisierung vergeben. Bis zum Moment der Bekanntgabe wissen die Nominierten nicht, welches Projekt gewinnt. Nominiert waren dafür die Projekte ACONA, ein Open Source Tool zur automatisierten Analyse von Zugriffs-Daten zur Optimierung von Webseiten, Delete Your Data, ein Modul für EntwicklerInnen zum korrekten Umgang mit BenutzerInnen-Daten auf Online-Plattformen und IoT WatchDog, eine Lösung zur Kontrolle des IoT-Datenflusses im Haushalt.

Weiters RESTPECTeD, eine Software für benutzerInnenfreundliche und technisch nachvollziehbare Zustimmungen zu Tracking und SIKOSI, Open Source Software Development Kits für EntwicklerInnen für sichere und nachvollziehbare Datennutzung und -transfers. Die netidee-Jury vergab den Preis an das Projekt SIKOSI, das von der FOTEC, dem Forschungsunternehmen der Fachhochschule Wiener Neustadt, eingereicht wurde.

Martin-Prager-Integrationspreis

Auch heuer wurde wieder der Martin-Prager-Integrationspreis in Höhe von 3.000 Euro vergeben. Dieser wurde in Gedenken an den verstorbenen IPA Stiftungsrat KR Ing. Martin Prager ins Leben gerufen. Der Preis wird an jenes geförderte Projekt vergeben, das am besten auf eine Stärkung der digitalen Teilhabe sowie die Nutzung des Internets für integrative Zwecke abzielt. Nominiert waren dafür die Projekte DEC 112, eine Notruf-App für Gehörlose, Schneller Konter, eine Web App für rasche und kreative Reaktionen auf Hasspostings und OSKAR, eine Smartphone-Tastatur für Blinde. OSKAR, das an der TU-Wien gestartete Projekt einer Tastatur, mittels derer auch Blinde und Sehbehinderte am Smartphone schnell tippen können, erhielt den Zuschlag der netidee-Jury.


Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*