Netzbetreiber spielen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung neuer Umsatzmöglichkeiten durch Edge Computing

Vertiv stellt die Ergebnisse seiner neuesten Studie vor, die gemeinsam mit dem Technologieanalystenhaus Omdia erstellt wurde. Die Studie beleuchtet die Auswirkungen der Umstellung auf Edge Computing auf Telekommunikationsanbieter sowie die besten Taktiken und Strategien, um vom Edge-Wachstum zu profitieren. [...]

Die Studie zeigt, dass das Edge-Wachstum den Wettbewerb ankurbeln wird. (c) kantver - Fotolia
Die Studie zeigt, dass das Edge-Wachstum den Wettbewerb ankurbeln wird. (c) kantver - Fotolia

Die Studie „Telcos and Edge Computing: Opportunity, Threat or Distraction?” zeigt, dass das Edge-Computing-Wachstum für Netzbetreiber neue Umsatzmöglichkeiten generieren kann. Omdia, früher Ovum, erklärt in dem Report zur Studie, dass sowohl Mobilfunk- als auch Festnetzanbieter durch die Kombination von vorhandenen Mobilfunkmastennetzwerken mit zentralen Standorten und Edge-Rechenzentren eine Plattform für die Entwicklung neuer Edge-Dienstleistungen aufbauen können.

„Das Wachstum am Edge bietet Telekommunikationsanbietern bislang ungeahnte Möglichkeiten, um neue Dienstleistungen rund um 5G, IoT und andere innovative Technologien zu entwickeln“, erklärt Gary Niederpruem, Chief Strategy and Development Officer bei Vertiv. „Netzbetreiber brauchen dafür allerdings Partner, die international aufgestellt sind und verschiedenste Lösungen und Services im Portfolio haben. Nur so können sie ihre Reise zum Edge erfolgreich meistern.“

Die Studie zeigt außerdem, dass das Edge-Wachstum den Wettbewerb ankurbeln wird. So sind 36 Prozent der Befragten der Meinung, dass Netzbetreiber die wichtigste Rolle beim Erschließen neuer Umsatzmöglichkeiten aus Edge-Computing spielen werden. Anwendungsentwickler (30 Prozent) und Public Cloud Provider (25 Prozent) haben ebenfalls eine Schlüsselrolle im Edge-Bereich.

„Kommunikations-Service-Provider (CSPs) sind überzeugt, dass ihnen der wachsende Edge-Computing-Markt klare Chancen bietet. Aber andere potentielle Akteure, darunter Public-Cloud- und Over-the-Top-Content-Anbieter sehen diese Chancen ebenfalls“, so Julian Bright, Senior Telecoms Analyst bei Omdia und Autor der Studie. „Die Größe des Anteils, den die Service Provider vom Edge-Computing-Markt für sich reklamieren können, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu zählt unter anderem, wie erfolgreich sie ihre Netzwerke weiterentwickeln können, um Edge-Computing-Paradigmen zu unterstützen ohne gleichzeitig zu reinen Connectivity-Anbietern zu werden.“

Die Omdia-Studie adressiert insbesondere die Rolle, die vorgefertigte modulare Rechenzentren (prefabricated modular data centres – PFM) für Netzbetreiber bei der Bereitstellung zukünftiger Edge-Infrastruktur spielen. So wird prognostiziert, dass der PFM-Markt von 1,2 Milliarden US-Dollar in 2018 auf 4,3 Milliarden US-Dollar in 2023 wachsen wird. Dieses prognostizierte Wachstum wird laut der Studie durch die Telko-Anbieter und das Edge-Computing-Wachstum sowie das Gesamtwachstum bei Cloud-Service-Providern getrieben.

5G muss nachhaltiger werden

Neben der schnellen Bereitstellung ist Energieeffizienz ein zentrales Anliegen der Netzbetreiber. So zeigt die jüngste Aktualisierung einer 2019 von Vertiv beauftragten und von den Technologieanalysten von 451 Research durchgeführten Studie – „2020: Same Hopes, More Fears“ –, dass der Energieverbrauch bei Edge und 5G nach wie vor den Betreibern Kopfzerbrechen bereitet.

Brian Partridge, Vice President, 451 Research, erläutert die Problematik: „Der Energieverbrauch macht bei 5G im Schnitt zwischen 20 und 40 Prozent des Netzwerk-OPEX aus. Analysen von Vertiv gehen davon aus, dass durch die zunehmende Verbreitung von 5G der Gesamtenergieverbrauch in den Netzwerken bis 2026 um 150 bis 170 Prozent steigen wird. Die Branche braucht also dringend energieffiziente 5G-Lösungen, besonders für Stromfresser wie MIMO-Antennen und rechenzentrumsspezifische Schutzmaßnahmen.“


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