Eine neue App, über die sich alle Details einer Unfallstelle aufzeichnen lassen, hat die Privatdetektei FICS für Südafrika entwickelt. [...]
Dadurch können unter anderem Schadenersatzforderungen bei Versicherungen schneller und genauer angebracht und abgewickelt werden. Die Software steht für Apple- sowie Android-Geräte zum Download bereit.
„Das ist eine verzweifelte Suche nach einem Geschäftsfeld“, kommentiert die Rechtsexpertin Ursula Zelenka vom ÖAMTC die App. In Österreich gäbe es keinen Bedarf. Zelenka zieht dabei einen Vergleich zu sogenannten Dashcams – Kameras, die durchgehend die Autofahrt filmen. Diese kamen aus Russland und waren bedingt durch die Not vieler Fahrer, sich zu schützen. „Wo raue Sitten herrschen, kommen solche Ideen auf. Doch bei uns ist das deswegen schon problematisch, weil man nicht alles filmen darf.“ Dashcams sind in Österreich verboten.
Fakten sammeln, ist laut Zelenka allein nicht problematisch, aber bei dieser Anwendung würden sensible Daten in den Besitz eines privaten Unternehmens übergehen. „Alleine das Misstrauen vor Dritten, denen die Daten zugespielt werden, würde eine Umsetzung in Österreich verhindern“, sagt Zelenka. Daneben hätten aber selbst Versicherungen kein Interesse an einer solchen Software. Bis vor Gericht, wo die genauen Fakten Verwendung fänden, kommen Unfälle laut Zelenka nur viel zu selten.
Gespeichert in der Cloud
Genaue Daten über Zeitpunkt und Ort des Unfalls werden durch die App umgehend auf in eine Cloud geladen. Auch nähere Infos zum Auto, den Straßen- und Wetterkonditionen sowie Zeugenaussagen, werden von der App berücksichtigt und gesammelt. Auch durch Fotos und Videos kann Aufschluss über den Hergang des Autounfalls gegeben werden. Diese Daten gehören, sobald sie hochgeladen wurden, der Detektei FICS, die auch Anspruch auf das Speichern erhebt. Die Berichte werden von FICS verkauft, wobei der Berichterstatter beteiligt wird. Durch ein gesondertes, sicheres Online-System werden Klienten laufend über die neuesten Entwicklungen ihres Falles benachrichtigt.
„Unsinnige Bürokratie und daraus resultierende Verzögerung im Gerichtsverfahren bedeuten, dass das Erheben von Anspruch zwischen fünf und sieben Jahren dauern kann und sogar länger – mit hohen Kosten für alle involvierten Interessenvertreter“, erklärt FICS-Gründer Gerhard Becker. Sobald ein Fall jedoch klar vorliegt, muss der Road Accident Fund , auf den sich Becker im Südamerika-Kontext bezieht, innerhalb von 120 Tagen zu einem Beschluss kommen. Ansonsten kann ein Anwalt eine Vorladung erzwingen.
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