Nach der abgeschlossenen Übernahme von Innogy setzt der deutsche Energie-Konzern E.ON auf einen organisatorischen Umbau und eine Erneuerung der IT-Architektur. SAP ist da ein wichtiger Technologiepartner. [...]
Innogy (aus: innovation und energy) ist eine ehemals börsennotierte, ursprünglich von RWE 2016 gegründete Tochtergesellschaft. 2018 hatten RWE und E.ON einen umfangreichen Tausch von Vermögenswerten und Geschäftsbereichen vereinbart. RWE übertrug bis September 2019 seine Innogy-Anteile vollständig an E.ON und erhielt dafür das gesamte Erneuerbare Geschäft von E.ON und Innogy. Das Geschäft wurde erst im Juni rechtskräftig, damit ist der E.ON Konzern jetzt im internen Umbau gefordert – sowohl technisch als auch organisatorisch.
„Wir konzentrieren uns in den kommenden Monaten auf den Abschluss der faktischen Integration aller früheren Innogy-Aktivitäten in unseren Konzern. Wir werden dabei sicherstellen, dass die Anliegen unserer Kunden weiterhin immer Vorrang haben“, sagte E.ON-Vorstandsvorsitzender Johannes Teyssen im Juni.
E.ON wird nun für alle Prozesse und IT-Systeme rund um die Netzabrechnung einen konzernübergreifenden Standard etablieren. Bereits bis Mitte des Jahres 2022 soll das Projekt erste Erfolge bei der Effizienz der Prozesse erreichen. Die Einführung der innovativen Cloud-Lösungen soll langfristig eine Kosteneinsparung von mehr als 40 Prozent ergeben, heißt es in einer gemeinsamen Presseaussendung.
S/4 HANA soll Integration unterstützen
Konkret wird E.ON mit SAP eine neue Prozess- und Technologieplattform für die Netzbetreiber des Energiekonzerns entwickeln. Damit soll „ein neuer Maßstab im deutschen Netzgeschäft etabliert werden“, so die selbstgesteckte Vision. Das Ziel ist es, die Kernprozesse rund um Abrechnung und Marktkommunikation mit SAP Cloud-Lösungen (S/4 HANA) effizienter und konzernübergreifend einheitlich zu gestalten. Damit sollen die Energieversorger, Messstellen- und Netzbetreiber des E.ON-Konzerns in der Lage sein, Informationen schneller, präziser und einfacher auszutauschen. Die Prozesse werden standardisiert und bestehende unterschiedliche Abrechnungs- und Marktkommunikationssysteme der regionalen E.ON-Einheiten auf die neue Plattform gebracht. Dank konsistenter Daten können Standardlösungen und Best Practices genutzt werden und die Kosten für individuelle Eigenentwicklungen sinken. „Die einheitlicheren, schlankeren Prozesse sollen auch den Netzkunden von E.ON zugutekommen und beispielsweise eine noch schnellere, effizientere Bearbeitung von Kundenanfragen ermöglichen“, so die Planung.
E.ON befindet sich mit dem Netzbetrieb in einem regulierten Geschäft, das festen Vorgaben der Bundesnetzagentur unterliegt. Die Partnerschaft mit SAP und die Möglichkeiten der neuen, offenen, modularen und stabilen Plattform sollen die Umsetzung neuer regulatorischer Anforderungen, zum Beispiel eine Vereinheitlichung von Formaten beim Datenaustausch erleichtern. Zudem können Geschäftsprozesse einfach mit der SAP Cloud Plattform erweitert werden.
„Die Partnerschaft mit SAP ermöglicht es uns, Prozesse und Strukturen – insbesondere nach der Übernahme von Innogy – neu zu gestalten. Mit dem Projekt setzen wir einen neuen Maßstab im Markt. Die größtmögliche Automatisierung und Standardisierung der neuen Plattform wird die Effizienz unserer Prozesse deutlich steigern“, ist Thomas König, im E.ON-Vorstand für das Netzgeschäft verantwortlich, überzeugt.
“Die enge Zusammenarbeit mit E.ON ist ein überzeugendes Beispiel dafür, wie mittels Technologie Geschäftsentscheidungen vereinfacht, neue Geschäftsmodelle ermöglicht und nachhaltig Wert generiert werden kann“, betont SAP CEO Christian Klein.
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