Neue Empfehlung für altersgerechte digitale Services

Das so genannte CEN/CENELEC Workshop Agreement entstand auf Initiative des OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik gemeinsam mit IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers). [...]

Foto: MudassarIqbal/Pixabay

OVE Standardization hat an der Erstellung maßgeblich mitgewirkt. Nun wurde das Dokument veröffentlicht. Das Dokument „Age Appropriate Digital Services Framework“ basiert auf dem IEEE 2089TM-2021 Standard und beschreibt eine Reihe von Prozessen, mit denen bei der Konzeption und Entwicklung von Online-Inhalten die Rechte und das Wohlergehen von Kindern berücksichtigt werden können.

Die neu veröffentlichte Empfehlung hilft Organisationen zu erkennen, wie ihre Produkte und Dienstleistungen auf Kinder wirken. Definierte Prozesse unterstützen dabei, Systemdesignansätze und Software-Engineering-Methoden altersgerecht zu gestalten bzw. zu überprüfen, ob das digitale Produkt altersgerecht ist.

Auf diese Weise sollen die Risiken in der digitalen Welt für junge Nutzer:innen bis 18 Jahre verringert werden.

Was bedeutet „altersgerecht“?

Um ein Produkt altersgerecht zu gestalten, wird eine Vielzahl von Werten beurteilt. So müssen etwa Würde, Fairness, Autonomie, Nachhaltigkeit, Verantwortlichkeit und Inklusivität berücksichtigt sein.

Zusätzlich umfasst Altersgerechtigkeit eine Reihe von Kinderrechten – etwa Privatsphäre, Zugang zu Informationen, freie Meinungsäußerung, Beteiligung, Gesundheit sowie Schutz vor sexueller und wirtschaftlicher Ausbeutung.

Die neu veröffentlichte Empfehlung hilft, diese Werte und Rechte zu wahren und gleichzeitig Funktionalität, Effizienz und Effektivität sicherzustellen.

Von der Empfehlung zur Norm

An der Erstellung des Workshop Agreements waren neben dem OVE u.a. auch die 5Rights Foundation, die Arizona State University, die Istanbul Bilgi University, die Stiftung Digitale Chancen, Eurochild sowie mehrere internationale Unternehmen beteiligt.

OVE-Generalsekretär Peter Reichel: Ich freue mich, dass der OVE mit seiner Expertise an diesem wichtigen Projekt mitwirken konnte. Ein CEN/CENELEC Workshop Agreement ist per Definition kein offizieller Standard, sondern eine Empfehlung, die auf einem Konsens aller teilnehmenden Organisationen basiert. Der nächste Schritt sollte sein, diese wichtige Empfehlung zu einem Europäischen Standard weiterzuentwickeln.

Über den OVE:

Der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik ist eine moderne und unabhängige Branchenplattform und gestaltet die Entwicklung der Elektrotechnik und Informationstechnik in Zeiten des digitalen Wandels aktiv mit.

Der OVE vernetzt Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft, Energieunternehmen sowie Anwender:innen und fördert mit zahlreichen Weiterbildungsangeboten den Erfolg der Branche. Als elektrotechnische Normungsorganisation und mit seinen weiteren Kerngebieten Zertifizierung und Blitzforschung vertritt der Verband die österreichischen Interessen offiziell in internationalen Gremien.


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager, AME, Western Digital (c) AME Western Digital
Interview

Speicherlösungen für Autos von morgen

Autos sind fahrende Computer. Sie werden immer intelligenter und generieren dabei jede Menge Daten. Damit gewinnen auch hochwertige Speicherlösungen im Fahrzeug an Bedeutung. Christoph Mutz von Western Digital verrät im Interview, welche Speicherherausforderungen auf Autohersteller und -zulieferer zukommen. […]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Interview

Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. […]

Miro Mitrovic ist Area Vice President für die DACH-Region bei Proofpoint.(c) Proofpoint
Kommentar

Die Achillesferse der Cybersicherheit

Eine immer größere Abhängigkeit von Cloud-Technologien, eine massenhaft mobil arbeitende Belegschaft und große Mengen von Cyberangreifern mit KI-Technologien haben im abgelaufenen Jahr einen wahrhaften Sturm aufziehen lassen, dem sich CISOS ausgesetzt sehen. Eine große Schwachstelle ist dabei der Mensch, meint Miro Mitrovic, Area Vice President DACH bei Proofpoint. […]

Alexander Graf ist Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH. (c) Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH
Interview

Absicherung kritischer Infrastrukturen

NIS2 steht vor der Tür – höchste Zeit, entsprechende Maßnahmen auch im Bereich der Operational Technology (OT) zu ergreifen. »Wenn man OT SIEM richtig nutzt, sichert es kritische Infrastrukturen verlässlich ab«, sagt Alexander Graf, Experte für OT-Security (COSP) und Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH, im ITWelt.at-Interview. […]

Brian Wrozek, Principal Analyst bei Forrester (c) Forrester
Interview

Cybersicherheit in der Ära von KI und Cloud

Die Bedrohungslandschaft im Bereich der Cybersicherheit hat sich zu einer unbeständigen Mischung von Bedrohungen entwickelt, die durch zunehmende Unsicherheit und steigende Komplexität bedingt ist. Zu diesem Schluss kommt der Report »Top Cyber-security Threats In 2024« von Forrester. ITWelt.at hat dazu mit Studienautor Brian Wrozek ein Interview geführt. […]

In Österreich gibt es die freie Wahl des Endgeräts. Oder doch nicht? (c) Pexels
News

RTR erklärt Wahlfreiheit zum Nischenthema

Bei der Frage, ob Endkunden oder die Provider darüber entscheiden sollten, welches Endgerät sie an ihrem Breitbandanschluss nutzen können, stellt sich die RTR klar auf eine Seite. Laut RTR existiert bereits Wahlfreiheit. Dennoch will die Regulierungsbehörde aktiv werden, wenn sich noch mehr Kunden über das Fehlen der Wahlfreiheit bei ihr beschweren. Logik geht anders. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*