Wiener Forscher konnten durch eine spezielle Wärme-Technologie die Speicherkapazität von Festplatten erhöhen. [...]
Forschern der Technischen Universität Wien ist es gelungen, die Datendichte magnetischer Festplatten zu erhöhen. Dabei haben die Wissenschaftler in Kooperation mit Festplattenherstellern auf ein rund 60 Jahre altes Konzept zurückgegriffen: Die so genannte Wärme-unterstützte Magnetaufzeichnung (HAMR).
Eine magnetische Festplatte wählt mit Hilfe eines Lasers aus den magnetischen Partikeln auf der Festplattenoberfläche ein einzelnes Korn aus, auf dem ein Bit geschrieben wird. Diese Technik wird Wissenschaftlern zufolge jedoch schon bald an ihre Grenzen stoßen. Um mehr Speicherkapazität zu schaffen, können die Körner auf der Oberfläche verkleinert werden. Das führt jedoch dazu, dass sie instabil werden und die Informationen nicht lange speichern können. Eine Lösung wären magnetisch härtere und damit stabilere Materialien. Um sie zu beschreiben, wird ein stärkeres Magnetfeld nötig. Das kann jedoch nicht auf ein so kleines Korn konzentriert werden und würde beim Beschreiben auch die benachbarten Körner beeinflussen.
HAMR kombiniert die herkömmliche Technik mit Wärme und einem fokussierten Laserstrahl. Dieser kann auch kleinere Körner auswählen. Durch die Wärme-Unterstützung werden zudem die kalten Nachbarn des Korns nicht vom Magnetfeld beeinflusst. Die Körner können so gezielt umgeschrieben werden und behalten die gespeicherte Information.
Im Rahmen einer Simulation haben die Wiener Forscher nachgewiesen, dass mit HAMR theoretisch zehnmal mehr Daten gespeichert werden könnten. Im nächsten Durchgang wollen die Wissenschaftler die Schreibgeschwindigkeit erhöhen. Ob und wann es die neue Technologie zur Marktreife schaffen wird, ist noch unklar.
* Denise Bergert ist Redakteurin der Macwelt.
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