Neue Großrechner für reinen Linuxbetrieb von IBM

IBM kündigt zwei neue Linux-Mainframe-Server für moderne Softwareanwendungen und hybride Clouds unter dem Namen LinuxONE an. Außerdem beteiligt sich das Unternehmen am "Open Mainframe Project" der Linux Foundation. [...]

„Vor fünfzehn Jahren überraschte IBM die Branche mit dem Schritt, Linux auf dem Mainframe einzuführen. Heute nützen mehr als ein Drittel der IBM Großrechnerkunden Linux“, sagt Tom Rosamilia, Senior Vice President, IBM Systems. „Wir vertiefen unser Engagement mit der Open Source-Community und kombinieren das Beste aus der offenen Welt mit dem derzeit fortschrittlichsten Computersystem auf dem Markt. Damit helfen wir Kunden, neue Mobile- und Hybrid-Cloud-Workloads zu realisieren. Mit dieser erfolgreichen Kombination schieben wir die Grenzen der Möglichkeiten weiter hinaus – weit jenseits der Fähigkeiten von x86-Commodity-Systemen, die nicht für extrem hohe Sicherheits- und Leistungsanforderungen entwickelt wurden.“

Unter LinuxONE subsummiert IBM ein neues Portfolio an Hardware, Software und Services. Damit stehen zwei neue, dedizierte Linux-Systeme für große und mittelständische Unternehmen zur Verfügung. LinuxONE Emperor („Kaiserpinguin“) basiert auf dem IBM z13-Großrechner und ist damit das laut IBM „derzeit technologisch am weitesten fortgeschrittene Linux-System“, das außerdem über den derzeit schnellsten Prozessor in der Branche verfügen soll. Das System ist geeignet zur Analyse von Transaktionen in „Echtzeit“ und kann dabei unterstützen, eventuelle Betrugsversuche über IT-Systeme direkt zu verhindern. Das System kann auf bis zu 8.000 virtuelle Maschinen oder Tausende von Containern skalieren.

Das kleinere System LinuxONE Rockhopper  („Felsenpinguin“) ist gedacht für mittelgroße Kunden oder Einsatzbereiche in Schwellenländern, bei denen Geschwindigkeit, Sicherheit und Verfügbarkeit eines Großrechners verlangt werden, jedoch in einem kleineren Leistungspaket. Die IBM LinuxONE-Systeme sollen ab sofort verfügbar sein.

NEUE OFFENE SOFTWARE

IBM ermöglicht zudem jetzt den Einsatz von wichtigen Open-Source- und Branchenlösungen für LinuxONE und IBM z Systems, darunter Apache Spark, Node.js, MongoDB, MariaDB, PostgreSQL, Chef und Docker. Diese Technologien sollen so reibungslos auf dem Mainframe wie auf anderen Plattformen arbeiten, nutzen aber die Leistungsvorteile des Mainframes. Für ihren Betrieb auf dem Großrechner werden keine speziellen plattformspezifischen Fähigkeiten benötigt – ein Riesenvorteil in der Administration.

Die neuen LinuxONE- Systeme können als virtuelle Maschine durch den auf offenen Standards basierenden KVM-Hypervisor zur Verfügung gestellt werden. SUSE als einer der wichtigen Distributoren von Linux liefert dazu die Unterstützung von KVM für den Mainframe.

Canonical und IBM haben darüber hinaus eine Initiative angekündigt, um den Einsatz von Ubuntu Linux auf z Systeme zu ermöglichen. Canonical plant, Ubuntu für LinuxONE und z-Systeme bereit zu stellen als eine dritte Linux-Distribution für den Mainframe neben SUSE und Red Hat. Canonical plant auch, KVM für den Mainframe zu unterstützen.

OPEN MAINFRAME PROJECT

Der aktuelle Beitrag von IBM Mainframe-Hochverfügbarkeitstechnologien ist IBM zufolge der bisher größte Einzelbeitrag von Mainframe-Code zur Open-Source-Community. Ein wesentlicher Teil davon ist vorhersagende IT-Analysesoftware, die ständig Ausschau nach ungewöhnlichem Systemverhalten hält und rechtzeitig davor bewahrt, dass Softwareprobleme zu eventuellen Systemausfällen werden können. Der Code kann von Entwicklern verwendet werden, um ähnliche Analyse- und Reaktionssysteme auf anderen Plattformen zu realisieren.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*