Die EU-Kommission hat Leitlinien vorgelegt, die dabei helfen sollen, Geld zu sparen und maximalen Nutzen aus Cloud-Diensten zu ziehen. Sie wurden von einer Cloud Select Industry Group im Rahmen der Europäischen Cloud-Strategie entwickelt. Auch österreichische Cloud-Experten haben mit ihrem Know-how zu den neuen SLA-Leitlinien beigetragen. [...]
Zu den Leitlinien haben unter anderem Arthur’s Legal, ATOS, Cloud Security Alliance, ENISA, IBM, Microsoft, SAP und Telecom Italia beigetragen, aber auch Vertreter der Initiative EuroCloud – darunter der Vorstand von EuroCloud Austria Tobias Höllwarth – sowie das österreichische Cloud- und Softwareunternehmen fabasoft. Die Leitlinien sind ein erster Schritt in Richtung auf standardisierte Bausteine für Terminologie und Parameter von Leistungsvereinbarungen (SLAs).
Kommissions-Vizepräsidentin Viviane Reding erklärte: „Die heute vorgestellten neuen Leitlinien werden zu größerem Vertrauen in innovative Rechnerlösungen beitragen und den EU-Bürgerinnen und ‑Bürgern zu Einsparungen verhelfen. Größeres Vertrauen bedeutet auch mehr Einnahmen für die Unternehmen des digitalen EU-Binnenmarktes.“ Sie fügte hinzu: „Das Ziel ist dasselbe wie das der EU-Datenschutzreform, nämlich Vertrauen zu gewinnen. Ein wettbewerbsgeprägter Binnenmarkt für digitale Dienste setzt ein hohes Datenschutzniveau voraus. Verbraucher und kleine Unternehmen in der EU wollen sichere und faire Vertragsbedingungen. Die heute vorgestellten Leitlinien sind ein Schritt in die richtige Richtung.“
Anhand dieser Leitlinien sollen gewerbliche Cloud-Nutzer leichter sicherstellen können, dass in den Verträgen, die sie mit Cloud-Anbietern schließen, wesentliche Elemente in leicht verständlicher Sprache enthalten sind. Relevant sind hier zum Beispiel:
- die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit des Cloud-Dienstes,
- die Qualität von Unterstützungsdiensten, die der Cloud-Anbieter bereitstellt,
- Sicherheitsniveaus,
- wie die in der Cloud gespeicherten Daten besser verwaltet werden können.
In einem nächsten Schritt will die Europäische Kommission diese Leitlinien mit den Nutzern, insbesondere KMU, prüfen. Sie werden auch im Rahmen der Expertengruppe für Cloud-Computing-Verträge erörtert, die von der Kommission im Oktober 2013 eingerichtet wurde. Diese Diskussion soll sich auch anderen Tätigkeiten der C-SIG (Cloud Select Industry Group) widmen, zum Beispiel dem Datenschutz-Verhaltenskodex für Anbieter von Cloud-Diensten, der von der C-SIG für den Verhaltenskodex erstellt wurde.
Diese Initiative dürfte laut der EU-Kommission eine noch größere Wirkung entfalten, wenn die Standardisierung von SLAs auf internationaler Ebene, beispielsweise durch internationale Normen wie ISO/IEC 19086, vorangetrieben wird. Zu diesem Zweck wird die C-SIG für SLA auch mit der ISO-Arbeitsgruppe für Cloud-Computing zusammenarbeiten, um einen europäischen Standpunkt zur SLA-Standardisierung vorzutragen. Die heute vorgestellten SLA-Leitlinien sollen so in die Bemühungen der ISO einfließen, internationale SLA-Standards für Cloud-Computing festzulegen. (pi/rnf)
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