Neue Slack Studie bestätigt zunehmende KI-Nutzung und ermittelt zu viel “work for work”

Wie denken Büroarbeiter:innen zu Beginn der eingeläuteten KI-Ära eigentlich über KI-Tools? Und wie über die potentiellen Veränderungen, die diese für unsere Arbeitswelt bedeuten? Wer nutzt heute KI und Automatisierungstools und wie wirken sich diese Tools auf die Produktivität am Arbeitsplatz aus? [...]

(Quelle: GerdAltmann/Pixabay)

Diese Fragen beantwortet die neue Umfrage von Slack unter mehr als 10.000 Büroangestellten weltweit. Die Studie zeigt, dass die Akzeptanz von KI-Tools am Arbeitsplatz im Vergleich zum vorherigen Quartal um 24 % gestiegen ist: Im Januar 2024 gab einer von vier Büroarbeiter:innen an, KI-Tools für die Arbeit auszuprobieren, im Vergleich zu nur einem von fünf im September 2023. Und einer von drei Büroangestellten hat bereits Automatisierungstools für die Arbeit genutzt.

Eine Riesenchance: KI und Automatisierung nutzen, um “work for work” zu reduzieren

Im Durchschnitt geben die Büroarbeiter:innen an, dass sie fast die Hälfte (41 %) ihrer Arbeitszeit mit Aufgaben verbringen, die „von geringem Wert sind, sich wiederholen oder keinen sinnvollen Beitrag zu ihren Hauptaufgaben leisten“. Und je mehr Zeit die Mitarbeiter:innen mit dieser Arbeit verbringen, desto begeisterter sind sie davon, dass KI und Automatisierung die Aufgaben ihrer aktuellen Tätigkeit ersetzen können. 

„Wir alle haben Aufgaben zu erledigen, die nicht zu unserer Stellenbeschreibung gehören, aber notwendig sind, damit Prozesse und Projekte reibungslos funktionieren. Das bezeichnen wir als ‚work for work'“, sagt Janzer.

„Aber wenn durchschnittliche Büroangestellte zwei volle Tage pro Woche mit dieser ‚Arbeit an der Arbeit‘ verbringen, ist das ein großes Problem – und eine Chance für KI- und Automatisierungstools, unsere Energie auf die Aktivitäten zu lenken, die wirklichen Mehrwert stiften.“

Gesteigerte Produktivität

Von denjenigen, die KI- und Automatisierungstools für ihre Arbeit genutzt haben, geben rund 80 % an, dass diese Technologie bereits ihre Produktivität verbessert.

Die wichtigsten Aufgaben, bei denen Büroangestellte heute den größten Nutzen von KI sehen, sind die Unterstützung beim Schreiben, die Automatisierung von Arbeitsabläufen, die Zusammenfassung von Inhalten und die Recherche nach neuen Themen. Zusammenfassungen haben seit der Slack-Umfrage vom September 2023 die Recherche als wichtigsten Mehrwert für die aktuelle Arbeit der Befragten abgelöst. 

Viele Büroangestellte sind begeistert von dem Potenzial der KI, ihre Arbeitseffizienz zu verbessern. 42 % der Befragten gaben an, dass sie von der Idee begeistert sind, dass KI Aufgaben ihrer derzeitigen Arbeit ersetzen könnte. Gleichzeitig geben 27 % an, dass sie besorgt darüber sind, dass diese Tools alltägliche Aufgaben am Arbeitsplatz ersetzen könnten, und weitere 31 % sind in einer abwartenden Haltung bzw. neutral eingestellt.

Eine Grafik über verschiedene "Fast Facts" der KI.
(Quelle: Slack Technologies, LLC)

Wollen Sie die Einführung von KI beschleunigen? Beginnen Sie mit einer klaren Nutzungsrichtlinie

Die Mehrheit (81 %) der Führungskräfte hält es für dringend erforderlich, generative KI in ihrem Unternehmen einzuführen – die Hälfte (50 %) räumt dem sogar einen hohen Grad an Dringlichkeit ein. Und wie sehen es die Mitarbeiter:innen?

Rund die Hälfte aller Befragten (43 %) gab an, dass sie von ihren Führungskräften oder ihrem Unternehmen keine Anleitung für die Nutzung von KI-Tools bei der Arbeit erhalten haben. Hier werden Potenziale verschenkt! Denn der Mangel an Anleitung kann Mitarbeiter:innen davon abhalten, mit KI zu experimentieren. 

Die Büroarbeitenden, die KI-Richtlinien bereits in ihrem Unternehmen definiert haben, haben mit fünf- bis sechsmal höherer Wahrscheinlichkeit KI-Tools ausprobiert als Mitarbeiter:innen, die keine Richtlinien für die KI-Nutzung haben. Sogar diejenigen, deren Nutzungsrichtlinien den Einsatz von KI einschränken, haben mit höherer Wahrscheinlichkeit mit KI-Tools experimentiert als Arbeitnehmer:innen in Unternehmen, die keine Richtlinien für die KI-Nutzung haben. 

„Die Mehrheit der Befragten, die KI und Automatisierung nutzen, erleben bereits erste Produktivitätssteigerungen“, erklärt Christina Janzer, SVP of Research and Analytics bei Slack und Leiterin des Slack Workforce Lab.

„Die Daten deuten jedoch darauf hin, dass das Fehlen von KI-Richtlinien die Mitarbeiter:innen davon abhalten könnte, es zu versuchen. Wenn Unternehmen ihre Belegschaft auf die KI-Revolution vorbereiten wollen, sollten sie damit beginnen, Richtlinien für den Einsatz von KI am Arbeitsplatz zu erstellen.“

Die wichtigsten Vorteile, die sich Führungskräfte von der Integration von KI in den Geschäftsbetrieb erhoffen: 

  • Höhere Effizienz und Produktivität der Mitarbeiter:innen (38 %)
  • Datengestützte Entscheidungsfindung (35 %)
  • Innovation von Produkten und Dienstleistungen (34 %)
  • Kostensenkungen (33 %)
  • Stärkerer Fokus auf Strategie statt auf Routineaufgaben (27 %)
  • Verbessertes Kundenerlebnis (18 %) 


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*