Neuer Hybridantrieb liefert Strom für E-Autos

Ein schnell laufender Generator und eine innovative Gasturbine laden die Batterie während der Fahrt auf. Den neuartigen Hybridantrieb entwickeln Forscher der University of Birmingham gemeinsam mit Kollegen des Jiangsu Industry Technology Research Institute (JITRI) im chinesischen Nanjing. [...]

So soll die neuartige Gasturbine aussehen. (c) birmingham.ac.uk
So soll die neuartige Gasturbine aussehen. (c) birmingham.ac.uk

Der Antrieb besteht aus einem schnell laufenden Generator, den die chinesischen Wissenschaftler bauen sowie einer neuartigen Gasturbine. Dazu kommt noch die für E-Autos übliche Batterie, die während der Fahrt geladen wird, wenn der Turbogenerator mehr Strom erzeugt als im Augenblick verbraucht wird. Außerdem speichert sie Bremsenergie. Ziel ist es, die Reichweite auf ein akzeptables Maß zu steigern.

Mehr Effizienz, weniger Emission

„Heute eingesetzte Motoren zu Reichweitensteigerung werden alle von konventionellen Verbrennungsmotoren angetrieben“, sagt Kyle Jiang, Direktor am Forschungszentrum für Hochleistungs-Turbomaschinen in Birmingham. „Gasturbinen sind eine überlegene Technologie.“ Die Gasturbine, die in Birmingham entwickelt wird, hat eine höhere thermale Effizienz und weit geringere Emissionen als konventionelle Verbrennungsmotoren. Allein die Emissionen von Stickoxiden seien um 85 Prozent geringer. Der Einsatz von Erdgas statt Benzin oder Diesel reduziere zudem den Ausstoß von CO2.

Die rotierenden Teile der Turbine sind luftgelagert. Das reduziert die Reibung und den Verschleiß praktisch auf null. Die Folge ist ein geringer Gasverbrauch. Der Turbogenerator sei zwar primär für die Reichweitenverlängerung von E-Fahrzeugen gedacht. Er könne aber auch als Kompaktantrieb für unbemannte Autos, Boote, Busse und Lastwagen genutzt werden. Derzeit baut das britisch-chinesische Team eine Demo-Version des neuen Antriebs. Das chinesische Unternehmen Wuxi Yuanchang aus Jiangsu will den Generator gemeinsam mit Forschern des JITRI bauen.

E-Autos konkurrenzfähig machen

„E-Autos haben den Vorteil, dass sie lokal keine Schadstoffe ausstoßen. Aber die begrenzte Reichweite hat ihrem Ansehen in der Bevölkerung geschadet“, sagt Jiang. Man könne zwar zusätzliche Batterien einbauen. Doch das erhöhe das Gewicht und treibe die Kosten. Das Vorhaben wird von Innovate UK, der Innovationsagentur des Vereinigten Königreichs, mit umgerechnet gut 630.000 Euro gefördert. „Wir glauben, dass unsere Entwicklung die Konkurrenzfähigkeit der Automobilindustrie in Großbritannien verbessert“, so Jiang.


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