Eine neue Chip-Technologie soll die Kosten medizinischer Diagnosen und Experimente erheblich verringern. [...]
Ryan Pawell von der Universität New South Wales hat Chips entwickelt, die aus Plastik bestehen und für die medizinische Forschung oder Diagnose verwendet werden können. „Statt 1.000 Euro kostet solch ein Chip nur einige wenige Euro“, meint Pawell. Die Chips beinhalten etwa 40.000 Posten, die in Kanäle zusammengesetzt sind, um etwa Flüssigkeiten voneinander zu trennen. So können beispielsweise rote und weiße Blutzellen in unterschiedliche Ausgänge fließen. Mit einem visuellen Inspektionssystem, mit 10.000 Bildern pro Sekunde, lässt sich der Fluss von Zellen innerhalb der Gerätschaft der Minilabors kontrollieren.
Dauert derzeit die Herstellung mit seiner Fertigungstechnik noch etwa 15 Minuten, um solch einen Chip zu pressen, so glaubt Pawell, dass schon bald die Produktionszeit auf wenige Sekunden reduziert werden kann und mikrofluidische Geräte mit seiner Produktionstechnik in großen Mengen produziert werden können.
Die größte Herausforderung bei der Produktion von mikrofluidischen Geräten stellen die Effekte dar, die bei der klassischen Strömungslehre von makroskopischen Fluiden zu vernachlässigen sind. So dominieren zum Beispiel Reibungskräfte gegenüber den Trägheitskräften. Die Perfektionierung seiner Chips soll dafür sorgen, dass diese in weniger als fünf Jahren in Massenproduktion gehen können.
Für Pawell war die Entscheidung medizinische Geräte herzustellen, gefallen, als er einen Ferialjob bei einem Produzenten von tragbaren Sauerstoffkonzentratoren absolvierte. Die Firma erhielt täglich Dankesschreiben von Patienten, deren Leben sich aufgrund ihrer Geräte nun besser gestaltete. „Diese Briefe zu erhalten, brachte mich auf den Weg, auch solche Wirkungen erzielen zu wollen“, so Pawell abschließend. (pte)
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