Neues Audioformat will Raumklang in Streamingdienste bringen

Sony hat ein neues, räumliches Audioformat entwickelt, das inzwischen auch von Musikstreaming-Diensten unterstützt wird. Doch muss man dafür eine eigene Lautsprecher-Armada anschaffen? [...]

Auch Autohersteller könnten die Wiedergabe des Formats künftig in ihre Fahrzeuge integrieren. (c) Chinnapong - stock.adobe.com

Es heisst 360 Reality Audio, kann einzelne Tonquellen in ein Rundum-Klangfeld einfügen und funktioniert im Prinzip mit jedem beliebigen Kopfhörer. Die Rede ist von einem neuen Audioformat, das Sony eingeführt hat.

Bei dem neuen Format werden die Tonspuren von Gesang und Instrumenten, aber zum Beispiel auch vom Publikum bei Live-Aufnahmen, objektbasiert mit Rauminformationen versehen. Der Hörer soll auf diese Art und Weise genau so in das Klangfeld eintauchen, wie es Künstler und Produzenten beabsichtigt haben.

App und Kopfhörer reichen für Räumlichkeit

Zu den ersten Musikstreaming-Diensten, die Songs im neuen Audioformat anbieten, zählen Amazon Music HD, Deezer, Tidal oder das auf Live-Musikaufnahmen spezialisierte Nugs.net. Die grossen Abieter wie Spotify und Apple Music sind (noch) nicht dabei.

Abonnenten müssen nur die App der oben genannten Dienste verwenden und über Kopfhörer Songs abspielen, die im 360-Reality-Audio-Format vorliegen. Ob das der Fall ist, erkennen Nutzer zum Beispiel an der Auswahlmöglichkeit «360» an der Stelle, an der sie in der Anwendung des jeweiligen Dienstes die Qualität des Streams einstellen. Für bestimmte eigene Kopfhörer-Modelle sieht Sony Personalisierungsmöglichkeiten des Formats per App vor.

Das Format könnte auch ins Auto kommen


Amazon geht etwas anders vor: Es hat seinen Smartspeaker Echo Studio für die Nutzung mit 360 Reality Audio optimiert und bezeichnet das Format als 3D-Audio.

Auch Autohersteller könnten die Wiedergabe des Formats künftig in ihre Fahrzeuge integrieren. Auf der Konferenz Automotive Audio gab es im Jahr 2019 dazu bereits einen Showcase von Audi und Sony.

360 Reality Audio basiert auf dem MPEG-H-Codec, den das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) entwickelt hat.


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