Über das Weiterbildungsprogramm ATHENA bilden sich Hochschullehrende der FH Burgenland weiter. Fix im Kursprogramm verankert sind Module zur Nutzung von künstlicher Intelligenz in der Lehre. Durch Abschluss von sechs Modulen kann ein KI-Zertifikat erworben werden. Das ist neu in der österreichischen Bildungslandschaft. [...]
Als rasant kann man die Entwicklungen rund um KI – also künstliche Intelligenz – beschreiben. Das im Juli erschienene EY European AI Barometer 2024 zeigt jedoch, dass die Anwendung von KI-Tools und -Systemen in Österreich im westeuropäischen Vergleich leicht unterdurchschnittlich ausgeprägt ist. 69 Prozent haben KI-Erfahrung, während es in Westeuropa 72 Prozent sind. Wo, wenn nicht an den Hochschulen, soll dem entgegengewirkt werden. Dementsprechend bietet die FH Burgenland über ihre Tochter Akademie Burgenland schon seit 2023 explizit Schulungen für Lehrpersonal in Sachen KI an. Das Angebot wurde nun ausgeweitet und für Lehrende ist es möglich, ein KI-Zertifikat zu erlangen. Damit ist die FH Burgenland Vorreiterin im Bildungssektor.
Das Angebot steht für immerhin rund 800 haupt- und nebenberuflichen Lehrenden der FH Burgenland Unternehmensgruppe zur Verfügung und wird sehr gut angenommen. Allein im ersten Jahr haben rund 220 Teilnehmer:innen die KI-Module abgeschlossen. Darin werden neben Grundlagen auch Auswirkungen auf die Prüfungskultur besprochen. Das Erstellen von Lehrinhalten mit KI und Entwicklungen im wissenschaftlichen Arbeiten sind Thema. Aus den anfänglich vier angebotenen Modulen wurden mittlerweile 10. Der Abschluss von drei Modulen aus dem Basisprogramm und drei Modulen aus dem Advanced Programm wird für die Lehrenden mit dem Erhalt eines Advanced KI-Zertifikates belohnt. Angedacht ist aktuell, das Angebot auf andere burgenländische Hochschulen auszurollen.
Neue Module am aktuellen Stand
Die Absolvierung des Programms ist für Lehrende der FH Burgenland kostenlos. Die Expertin für digitale Lehre, Barbara Geyer, leitet an der FH Burgenland die Stabsstelle für Instructional Design und hat gemeinsam mit ihrem Team in den letzten Monaten die neuen Online-Module konzipiert. „Für unsere Lehrenden bringt die Nutzung von KI-Tools etwa in der Aufbereitung von Lehrunterlagen, Lernvideos usw. viele Vorteile. Klar ist: Programme wie ChatGPT können eine große Unterstützung sein, sofern man sie richtig zu nutzen weiß.“
Auch die Schattenseiten der modernen Technologien werden in den Modulen behandelt. Seminararbeiten etwa lassen sich mit ChatGPT in Sekundenschnelle erstellen. Für die Lehrenden erschwert sich also die Beurteilung, welches Wissen – auch bei Online-Prüfungen – die bzw. der Studierende selbst erbracht hat. „Wir empfehlen allen Lehrenden, ihren Prüfungsmodus kritisch zu überdenken“, so Geyer. Die neuen Module dienen neben dem fachlichen Input auch dazu, sich innerhalb der Lehrenden-Community auszutauschen und voneinander zu lernen.
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