Die PlaySation 4 (PS4) ist in den USA bereits gestartet, die Xbox One folgt diese Woche - aber einen richtig bahnbrechenden Launch-Titel haben die Fachmedien noch nicht geortet. [...]
Doch es hat einen einfachen Grund, warum die ersten Spiele für die Next-Gen-Konsolen meist etwas „unterwältigend“ ausfallen, so Tony Key, Senior VP für Sales und Marketing bei Ubisoft, gegenüber dem Branchenportal GamesIndustry. Die Publisher konzentrieren sich aus wirtschaftlichen Gründen im Moment noch eher auf die Vorgängermodelle. Titel, die für beide Generationen erscheinen, nutzen die Möglichkeiten der neuen Konsolen einfach nicht voll aus.
Zwar hat Sony am ersten Tag in den USA eine Mio. PS4 verkauft, doch von den über 80 Mio. PS3-Geräten weltweit ist man damit noch weit entfernt. Und genau das ist laut Key ein Knackpunkt. „Bei einem Spiel wie ‚Assassin’s Creed: Black Flag‘ werden die meisten Verkäufe noch für die aktuelle Generation sein“, so der Ubisoft-Mann.
Die Entwickler konzentrieren sich demnach darauf, dass solche Titel auf den aktuellen Geräten möglichst gut sind, obwohl die Leistung der Next-Gen-Konsolen viel mehr erlauben würde. „Wir können keine Version für PS4 oder Xbox One machen, die so komplett anders ist, dass man sie nicht gemeinsam vermarkten kann“, betont jedoch Key.
Ein weiteres Problem ist Key zufolge, dass die Spezifikationen der Next-Gen-Konsolen erst sehr spät definitiv festgelegt werden, was es schwer mache, zum Start wirklich ausgefeilte Games zu bieten. Das ist demnach mit ein Grund, warum Ubisoft die Veröffentlichungt des mit Spannung erwarteten „Watch Dogs“ um gut ein halbes Jahr verzögert.
„Es ist herzzerreißend, einen zum Launch so begehrten Titel nicht zum Start fertig zu haben, aber aus wirtschaftlicher Sicht ist das keine schwere Entscheidung“, meint Key. Der Titel soll erst erscheinen, wenn er auch wirklich der Vision des Publishers entspricht – was der neuen Franchise langfristig letztlich höhere Verkaufszahlen werde.
Dass die Xbox One zum Start 100 Euro mehr kostet als die PS4 sollte Key zufolge keine große Rolle spielen, sofern beide Konsolen Gamer überzeugen. Einzig – falls die PS4 wirklich nachweisbar besser ist – könne es zum Problem werden. Insgesamt gibt sich der Ubisoft-Marketer allen Unkenrufen zum Trotz optimistisch für die neue Konsolen-Generation.
Sie dürften demnach viel schneller Verbreitung finden als ihre Vorgänger. „In den ersten paar Jahren erwarten wir eine doppelt so große installierte Basis wie bei früheren Generationen“, sagt Key. Auch das Interesse der Entwickler sei groß, da eben die Mehrleistung der neuen Modelle große und machbare Sprünge erlaube. (pte)
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