NFC-Entwickler für Europäischen Erfinderpreis nominiert

Das Europäische Patentamt würdigt den Österreicher Franz Amtmann und seinen französischen Kollegen Philippe Maugars für die Entwicklung der Near Field Communication. [...]

Der Europäische Erfinderpreis wurde vom Europäischen Patentamt 2006 ins Leben gerufen. Durch ihn sollen Erfinder die Anerkennung für ihre kreativen Leistungen erfahren, die sie verdienen. Ausgezeichnet werden Personen, die mit ihren technischen und geistigen Fähigkeiten zu technologischem Fortschritt und wirtschaftlichem Wachstum beitragen und damit das tägliche Leben vieler Menschen verbessern.

Die gemeinsam von NXP (früher Philips Semiconductors) und Sony 2002 entwickelte NFC-Technologie ermöglicht die sichere Verbindung hunderter Millionen von Smartphones, Tablets und anderer Elektrogeräte. Über NFC können Geräte mit anderen Geräten und Infrastrukturen kommunizieren, übermittelt werden die Daten durch Berührung oder bloße Nähe. NXP ist zudem führend in den Bestrebungen, die weltweite Adaption von NFC zu beschleunigen. 2004 hat das Unternehmen die Gründung des NFC Forums unterstützt, das mit mittlerweile 170 Mitgliedern NFC-Standardisierungen und -Nutzung vorantreibt.

Heute ist NFC überall zu finden und vereinfacht vielerlei Alltagsvorgänge, einfach durch simple Berührungen der entsprechend ausgerüsteten Geräte. Beispiele hierfür sind mobiles Bezahlen im Laden per Mobilgerät oder im Nahverkehr mit Kreditkarte. Die Technologie ist schnell, intuitiv anwendbar und kann Verbindungen aufbauen, ohne dass dafür Akkustrom benötigt wird. NFC wird mittlerweile in vielen unterschiedlichen Industriebereichen eingesetzt, wie in der Mobilkommunikation, im Zahlungsverkehr, bei Zutrittssystemen, in der Unterhaltungs- und Haushaltselektronik sowie in der Automobilindustrie.

Franz Amtmann ist leitender RFID-Entwickler und arbeitet seit über 25 Jahren bei NXP Semiconductors in Österreich. In dieser Zeit hat er über 50 Patente entwickelt, die zur weltweiten Verbreitung von RFID (Radio Frequency Identification) beigetragen haben. Philippe Maugars hat bei Philips und später NXP über 30 Jahre erfolgreich Projekte in den Bereichen Kartenlesegeräte (Smart Card Reader), Power Management und LED basierende Smart Lighting-Systeme geleitet. Er hat über 25 Patente eingereicht.

„Die Nominierung für den Europäischen Erfinderpreis ist eine große Anerkennung der harten Arbeit des gesamten Teams. Persönlich ist sie für mich das Highlight meiner Karriere. Als Student an der Technischen Universität Graz hätte ich mir nie erträumt, dass ich einmal eine Rolle in der Erfindung einer Technologie spielen werde, die das tägliche Leben von Menschen auf der ganzen Welt beeinflusst“, so Franz Amtmann.

Philippe Maugars erklärt: „Die NFC-Technologie wurde während der Zusammenarbeit zweier Teams mit unterschiedlichen Kenntnissen in RFID-Anwendungen und integrierter Schaltkreisentwicklung erfunden. Dieses Teamwork der Techniker in unseren Laboren war entscheidend für den Erfolg von NFC. Heute findet die Technologie immer weitere Verbreitung. Ich fühle mich sehr geehrt, zu diesem großen Abenteuer beigetragen zu haben. Dass dies auch vom Europäischen Patentamt gewürdigt wird, ist unglaublich.“

Dieses Jahr wird das Event – das zehnte seiner Art – am 11. Juni 2015 im Palais Brongniart in Paris stattfinden. Der Preis wird in den fünf Kategorien Industrie, KMU, Forschung, Lebenswerk und Außereuropäische Staaten vergeben. Drei frühere Finalisten dieses Preises, Peter Grünberg, Stefan Hell und Shuji Nakamura wurden später zu Nobelpreisgewinnern. (pi)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*