Nicht einmal die Hälfte kennt alle genutzten Anwendungen

Dem „2018 Application Protect Report“ zufolge kämpfen Unternehmen weltweit damit, die rapide steigende Anzahl ihrer IT-Applikationen zu verstehen, zu optimieren und zu schützen. [...]

Viele Unternehmen können nicht mit den technologischen Entwicklungen mithalten und gehen gefährliche Kompromisse bei der Sicherheit ein, da sie nur geringen Einblick in ihre Anwendungsumgebung haben. (c) Fotolia/momius
Viele Unternehmen können nicht mit den technologischen Entwicklungen mithalten und gehen gefährliche Kompromisse bei der Sicherheit ein, da sie nur geringen Einblick in ihre Anwendungsumgebung haben. (c) Fotolia/momius

F5 Networks hat ermittelt: 38 Prozent der Unternehmen weltweit haben kein Vertrauen, dass sie alle genutzten ITAnwendungen kennen. Das zeigt der „2018 Application Protect Report“, der vom Ponemon Institute durchgeführt wurde. Demnach kämpfen Unternehmen weltweit damit, die rapide steigende Anzahl ihrer Applikationen zu verstehen, zu optimieren und zu schützen.

Die bislang umfassendste Studie ihrer Art deckt auch zum Teil völlig unzureichende Sicherheitsmaßnahmen für Webanwendungen auf. 60 Prozent der Teilnehmer sagten, sie testen Webanwendungen nicht auf Schwachstellen, haben keinen Zeitplan für Tests oder sind sich nicht sicher, ob welche stattfinden. Fast die Hälfte der Befragten gab zu, dass ihr Unternehmen über keine ausreichenden Ressourcen verfügt, um Schwachstellen in Anwendungen zu erkennen oder zu beheben.

„Viele Unternehmen können nicht mit den technologischen Entwicklungen mithalten und gehen gefährliche Kompromisse bei der Sicherheit ein, da sie nur geringen Einblick in ihre Anwendungsumgebung haben“, sagt Ralf Sydekum, Technical Manager DACH, F5 Networks. „Das ist ein großes Problem. Der Druck wird immer größer, Anwendungen schnell, flexibel und sicher bereitzustellen – insbesondere vor dem Hintergrund der strengen europäischen Datenschutzgesetze.“

Viele Anwendungen – große Gefahr

Gemäß der Studie setzt weltweit jedes Unternehmen 9,77 verschiedene Web-App-Frameworks und -Umgebungen ein. Weltweit halten Unternehmen im Durchschnitt 33,85 Prozent aller Apps für geschäftskritisch. Als die drei wichtigsten Anwendungen gelten in allen Regionen: Dokumentenmanagement und Zusammenarbeit, Kommunikation (wie E-Mail und Text) sowie Microsoft Office.

Weltweit waren sich die Befragten auch einig, dass die drei größten Gefahren für Unternehmen Identitätsdiebstahl, DDoS-Angriffe und Webbetrug sind. Auch Angriffe auf Web-Apps bilden eine erhebliche Belastung. So wäre es für 90 Prozent der Befragten „sehr schmerzhaft“, wenn eine Attacke den Zugang zu Daten oder Apps verhindern würde.

Hohe Kosten möglich

Ein solcher „App Denial of Service“ kostet Unternehmen weltweit durchschnittlich 6,86 Millionen US-Dollar. Bei einem Diebstahl sensibler Daten wie Geschäftsgeheimnisse oder geistiges Eigentum liegen weltweit die durchschnittlichen Kosten bei 8,63 Millionen Dollar. Im Durchschnitt belaufen sich weltweit die Kosten für die illegale Weitergabe personenbezogener Daten – zum Beispiel von Kunden, Verbrauchern oder Mitarbeitern – auf 6,29 Millionen Dollar.

Genutzte Sicherheitsmaßnahmen

Die drei wichtigsten Werkzeuge für die Sicherheit von Apps sind laut den Teilnehmern: Web Application Firewall (WAF), Application Scanning und Penetrationstests. Eine steigende Nutzung von WAFs bestätigt der State of Application Delivery Report 2018 von F5. Demnach nutzen 61 Prozent der Unternehmen weltweit bereits WAFs zum Schutz von Anwendungen. Dieser Trend wird vor allem durch den stark steigenden Einsatz der Multi-Cloud vorangetrieben.

„Der Ruf eines Unternehmens hängt von einer umfassenden Sicherheitsarchitektur ab“, resümiert Sydekum. „Unternehmen auf der ganzen Welt können sich nicht mehr auf herkömmliche IT-Infrastrukturen verlassen. Technologien wie Bot-Schutz, Verschlüsselung auf Anwendungsebene, API-Sicherheit und Verhaltensanalyse – die sich in fortgeschrittenen WAFs befinden – sind heute zur Abwehr von Angriffen unerlässlich. Dank automatisierter Tools mit verbessertem maschinellem Lernen können Unternehmen Cyberkriminalität mit der bisher höchsten Genauigkeit erkennen und bekämpfen.“


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