Die Elektrokette Niedermeyer wird ganz zusperren, ein Investor wurde nicht gefunden. Damit gehen insolvenzbedingt weitere 300 Jobs bei Niedermeyer verloren. [...]
„Sobald die gerichtliche Genehmigung der Betriebsschließung vorliegt, sollen in den kommenden Wochen die bislang weitergeführten 45 Niedermeyer Filialen in ganz Österreich geschlossen werden“, teilte Niedermeyer am Mittwoch mit. Nach intensiven mehrwöchigen Verhandlungen seien am Dienstag die letzten Gespräche mit potenziellen Interessenten aus der Branche und der Finanzwelt erfolglos beendet worden. „Damit bleibt uns als letzter Ausweg nur die geordnete Liquidation des Unternehmens“, informierten Insolvenzverwalter Georg Freimüller und Niedermeyer-Geschäftsführer und -Mehrheitseigentümer Werner Weber heute die Gläubiger. Der Abverkauf in den Filialen wird ab Freitag beginnen. Für die betroffenen Arbeitnehmer versprach die Gewerkschaft Unterstützung.
Niedermeyer hatte am 2. April ein Insolvenzverfahren am Handelsgericht Wien beantragt. Zunächst haben von den damals 580 Beschäftigten 280 ihren Job verloren, 53 der 98 Filialen wurden geschlossen. Die Schulden wurden bei der Insolvenzeröffnung mit knapp 29 Mio. Euro beziffert. Damit war Niedermeyer die größte Insolvenz in Wien. Insgesamt waren rund 840 Gläubiger von der Pleite betroffen.
Niedermeyer gehört mehrheitlich Geschäftsführer Weber, der über die Sapentia GmbH 50,1 Prozent am Elektrohändler hält. Die restlichen 49,9 Prozent gehören der Hypo Equity Beteiligungs AG, an der laut FirmenCompass u.a. die Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank Aktiengesellschaft (43,29 Prozent) und die Hypo Tirol Bank (21,78 Prozent) wesentlich beteiligt sind. (apa)
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