„NodeDoc“: Automatisierte Dokumentation

Open Platform Communications Unified Architecture ist eines der wichtigsten Kommunikationsprotokolle für Industrie 4.0. Damit wird der Zugriff auf Maschinen und andere Systeme im industriellen Umfeld standardisiert und ermöglicht den herstellerunabhängigen Datenaustausch. Um aus den Modellen leicht verständliche Dokumente zu erstellen, entwickeln ENGEL AUSTRIA und das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) das Dokumentationswerkzeug NodeDoc. [...]

Maschinenmontage bei ENGEL. (c) ENGEL
Maschinenmontage bei ENGEL. (c) ENGEL

Wie verbindet man eine Maschinensteuerung mit anderen Systemen oder anderen Maschinen? Wie interagiert beispielsweise eine Spritzgussmaschine des einen mit einem Roboter eines anderen Herstellers? OPC UA ermöglicht die Kommunikation zwischen Maschinen, Geräten und anderen Systemen im industriellen Bereich, unabhängig von Hersteller, Systemlieferant, Programmiersprache oder Betriebssystem. Grundlage der Kommunikation sind OPC UA-Informationsmodelle (Daten- und Prozessbeschreibungen), die je nach Kontext, Branche und Systemarchitektur individuell gestaltet sind.

NodeDoc macht Informationsmodelle verständlicher

Komplexe Informationsmodelle werden üblicherweise im Team entworfen, spezifiziert und mit speziellen Modellierungswerkzeugen erstellt. Häufig werden Informationsmodelle im Zuge des Engineerings automatisch erzeugt, z. B. aus dem SPS-Code generiert. Als Datei gespeichert liegt das Informationsmodell in einem normierten Format vor, ist jedoch für menschliche User schwer lesbar und je nach Komplexität auch schwer verständlich. Um dieses auch als Nodeset bezeichnete normierte Format in eine gefälligere und leichter verständliche Form zu bringen, entwickelt das SCCH gemeinsam mit ENGEL Austria das Dokumentationswerkzeug „NodeDoc“. „Mit NodeDoc können wir vollautomatisiert Dokumentation aus Informationsmodellen erzeugen“, sagt Bernhard Dorninger, der am SCCH das Projekt leitet. „Damit sparen wir Entwicklern Zeit, die sie ansonsten für die manuelle Erstellung der Dokumentation benötigen würden und können gleichzeitig Anwender und Experten ohne Entwicklerkenntnisse rasch und unkompliziert in Entscheidungen einbinden.“ Das Topfeature ist Anbieterinformationen zufolge die Generierung von Tabellen und standardkonformer Diagramme. Die Dokumentationstexte können editiert und gespeichert werden. Für diese Änderungen wird auch eine Historie geführt. „Weiters kann NodeDoc die eigentliche Nodeset-Dokumentation in ein vorgefertigtes Dokument einbetten“, so Dorninger.

Kleines Tool, große Wirkung

Bei ENGEL Austria wird NodDoc bereits eingesetzt. „Wir verwenden NodeDoc für die Kommunikationen zwischen verschiedenen Fachexperten. Die automatisch generierte Dokumentation ist sehr gut verständlich, was das gemeinsame Arbei-ten enorm erleichtert. Was jetzt automatisch geht, musste früher von Hand geschrieben bzw. gezeichnet werden. Dieses Tool erleichtert unseren Arbeitsalltag sehr“, sagt Albin Kern, der den Bereich Softwareentwicklung Visualisierung bei ENGEL leitet.


Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*