Noise-Cancelling-Lüfter eliminiert Lärmspitzen

Noctua hat auf der Computex in Taiwan den ersten Prototypen der NF-F12-Gehäuselüfter präsentiert. Diese nutzen die aus Schweden stammende RotoSub-Technologie, um mit aktivem Noise-Cancelling (ANC) den Lärmpegel beim Spielen und Arbeiten zu senken. [...]

Roland Mossig, Geschäftsführer der Noctua-Markeninhaberin Rascom ( http://rascom.at ) erklärte das Funktionsprinzip im Gespräch mit der Nachrichtenagentur pressetext.
Die Lärmreduktion durch Noise-Cancelling bei Lüftern gestaltet sich wesentlich schwerer als bei Kopfhörern, erklärt Mossig. „Bei Kopfhörern kennt man den Punkt, an dem man ansetzen muss, die Lautsprecher in den Ohrmuscheln. Bei einem Lüfter sind die Lärmquellen die Rotorblätter, das Geräuschfeld ist daher ständig in Bewegung.“
Während bei Kopfhörern die Reduktion nur in eine Richtung funktionieren muss, strahlt ein Lüfter seinen Lärm omnidirektional ab. Aus diesem Grund hat man sich entschlossen, das Übel an der Wurzel zu packen. „Ein Mikrofon analysiert die Geräusche des Luftstroms, die Daten werden von einem Chip verarbeitet“, erklärt Mossig.
Ein Elektromagnet im Rahmen des Lüfters bringt anschließend die Rotorblätter, in die ebenfalls kleine Magnete eingearbeitet sind, im 90-Grad-Winkel zur Frequenz des Luftstroms zum Schwingen. „Der Lüfter wird damit praktisch zum Lautsprecher“, so der Fachmann.
Zwar operiert der Lüfter dadurch längst nicht komplett lautlos, jedoch werden auf diese Weise tonale Geräusche – die deutlich hörbaren, höherfrequenten Lärmspitzen – eliminiert. Das System passt sich dynamisch an die Lüfterdrehzahl an. Laut Mossig hat RotoSub keinen Einfluss auf die Effizienz der Kühlung, auch der zusätzliche Stromverbrauch soll zu vernachlässigen sein.
Letztlich soll ein Lüfter mit einer Drehzahl von 2.500 RPM auf diese Weise mit dem Geräuschpegel von 1.500 RPM operieren, der Computex-Prototyp konnte eine Reduktion von 20 Dezibel erzielen. Umgelegt soll dies bei gleicher Drehzahl einen um 80 Prozent höheren Durchsatz an Luftvolumen und eine Steigerung des statischen Drucks um 120 Prozent bewirken.
Wann der NF-F12 auf den Markt kommen wird, steht in den Sternen. Laut Mossig hofft man, zur Computex 2013 mit einem serienreifen Modell aufwarten und im folgenden Herbst in den Handel starten zu können. In der Zwischenzeit soll weiter an der Verbesserung des ANC-Lüfters gearbeitet werden. (pte)

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