In der Früh gestartet, am Abend bereits finanziert – so macht Crowdfunding Spaß. Statt in 45 Tagen hat das Team von Noki sein Ziel von 125.000 Euro an einem Tag erreicht. Die Idee von dem leicht nachrüstbaren smarten Türschloss hat auf Anhieb zahlreiche Unterstützer überzeugt. [...]
Erst am heutigen Morgen ist Noki (sprich „No Key“) mit der ersten Runde seiner Produkt-Crowdfunding-Kampage auf Kickstarter gestartet. In 45 Tagen sollten dort insgesamt 125.000 Euro von Privatpersonen eingesammelt werden. Doch schon am Abend des ersten Tages war das Ziel mit mehr als140.000 Euro (Stand 20.30 Uhr) übererfüllt.
Martin Pansy, Gründer und Geschäftsführer von Noki, war schon im Vorfeld zuversichtlich, das angestrebte Ziel zu erreichen: „In den letzten Monaten haben sich mehr als 20.000 Interessierte auf unserer Homepage registriert und auch bei öffentlichen Auftritten wie auf verschiedenen nationalen und internationalen Startup-Wettbewerben haben wir ausgesprochen positive Resonanzen und absolute Spitzenbewertungen erhalten.“ Die Auslieferung der ersten Produkte ist für Herbst 2015 geplant.
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Das Konzept des Systems klingt dementsprechend vielversprechend: Noki lässt sich relativ einfach und mit wenigen Handgriffen an europäischen Schließzylindern nachrüsten. Im Gegensatz zu anderen Systemen muss der vorhandene Zylinder nicht ausgetauscht werden. Das smarte Türschloss wird einfach an der Innenseite einer Haustür auf das bereits vorhandene Schloss aufgesetzt und mit drei Schrauben am Zylinder befestigt. Die Steuerung mit dem Smartphone (Android und iPhone) erfolgt per Bluetooth und WiFi – in maximal drei Sekunden soll sich das Schloss entriegeln lassen. Trotzdem kann es auch weiterhin mit dem Schlüssel geöffnet werden.
Für eine Internetverbindung zu Noki, um das Schloss auch außerhalb der Reichweite von WLAN und Blauzahn zu steuern, ist eine Bridge erhältlich, die per Bluetooth mit dem Türöffner verbunden wird. Lang- oder kurzfristige Zugangsrechte können mobil vergeben werden. Der Status des Türschlosses kann ebenfalls über das Smartphone eingesehen werden – verloren gegangene Smartphones können jederzeit deaktiviert werden.
Dank der Funktion „Automatisch Öffnen“ soll das System erkennen, wann man nach Hause kommt und öffnet automatisch die Haustür. Das Smartphone kann dabei eingesteckt bleiben. Nach Verlassen der Wohnung wird die Tür wieder automatisch abgeschlossen. Bei einem Umzug soll sich Noki einfach abnehmen lassen, ohne Spuren zu hinterlassen.
Crowdfunder, die das Projekt auf Kickstarter unterstützen, erhalten Noki nicht nur zu einem günstigeren Preis, sondern können zudem an der weiteren Gestaltung des Produkts aktiv mitwirken. Die preisgüngstigsten Packages sind jedoch bereits „ausverkauft“. Größere Pakete waren zum Redaktionsschluss dieser Meldung (21.00 Uhr) aber noch zu haben.
Noki baut den Angaben zufolge auf ein symmetrisches Verschlüsselungsverfahren mit 256Bit-Schlüsseln, wie es im Zahlungsverkehr von Banken eingesetzt wird. Die Schlüsselpaare werden einmalig sowohl in der App als auch am Noki generiert und gespeichert, ohne dabei jemals über Bluetooth oder das Internet übertragen zu werden. Laut Noki soll die End-to-End-Verschlüsselung auch noch offengelegt und durch unabhängige Security-Experten überprüft werden. Das ist auch gut so, denn schließlich soll das smarte Türschloss nicht am Ende dafür verantwortlich sein, dass auch mehr oder weniger smarte Einbrecher statt mit einem Dietrich nur noch mit einem Smartphone bewaffnet ihrem Gewerbe nachgehen können. (rnf/pi)
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