Novomatic forciert Online- und Mobile-Gaming

Der niederösterreichische Glücksspielriese Novomatic AG hat im Vorjahr einen Gewinn von 194,3 Mio. Euro erzielt. Vorstandschef Franz Wohlfahrt sagte, die duale Strategie des Konzerns als Automatenbauer und -betreiber werde weiter forciert, zudem will der Konzern im Online- und Mobil-Spielemarkt Fußfassen - "ein operativer Betrieb ist ab Anfang 2014 möglich". [...]

Wohlfahrt sprach von einem „sukzessiven Ausbau“ der Aktivitäten am Online- und Mobile-Gaming Markt; Lizenzen haben die Niederösterreicher dafür aber bisher erst in Italien und im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein. Auch in Großbritannien würden Partner mit einer entsprechenden Lizenz bereits Novomatic-Technologie nachfragen. Die neuen Technologien lassen Novomatic auf noch mehr Wachstum hoffen. Ein Teil der Kunden würde von „offline zu online“ switchen, es gebe ein zusätzliches Potenzial an Spielern „die schon jetzt ‚grau‘ online spielen und nicht zuletzt hofft man auf neue Zocker der Altersgruppe 20 bis 35, „die quasi schon mit den digitalen Technologien aufwuchsen“. Strategisch wurden dahin gehend kürzlich 50,1 Prozent der burgenländischen I-New (New Unified Mobile Solutions AG) erworben, laut Wohlfahrt eine „Hightech-Perle“. Nun entstehe das neue Novomatic-Segment „Mobile Gaming“.

Derzeit laufen Verhandlungen um Kooperationen mit Mobilfunkgesellschaften, zu denen sich Wohlfahrt nicht näher äußern wollte. Ein Verhandlungsaschluss mit den Mobilfunkanbietern sei aber bis Herbst möglich. „Anfang 2014 ist es möglich, dass wir operativ tätig werden“, so Wohlfahrt.

Er betonte, dass bei Unterhaltungsspielen keine Konzession nötig sei. Bei Glücksspielen werde man sich „wo nötig um Lizenzen bewerben, ansonsten Spiele als B2B-Partner lizenzieren“, so der Vorstandschef, der sich für eine EU-weite Harmonisierung der Regeln für „Dienstleistungen im Online- und Mobile-Gamingbereich“ aussprach.

WARTEN AUF NOVELLE
„In Österreich darf derzeit nur die Lotterien GmbH wegen der Monopol-Konzession mobiles Glücksspiel anbieten“, kritisierte Wohlfahrt. „Es ist aber nicht auszuschließen, dass wir Novomatic-Spiele bei der Lotterien GmbH lizenzieren; Gespräche gibt es da aber keine, wir hoffen auf eine Gesetzesnovelle, wie wiederholt angekündigt.“

Der Online-Glücksspielmarkt solle ebenso EU-weit geregelt werden. „Alle Spielsysteme sollten einheitlich erfasst werden“, so der Novomatic-Vorstandschef. Eine Regulierung nach Vorbild der Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland und Kärnten müsse erfolgen; in Wien und der Steiermark warte man noch auf eine strenge Regulierung etwa mit Zutrittskontrollen, denn ein regulierter Markt sei der „einzig sinnvolle“.

Online könne man beispielsweise mit einem Register vorgehen, das unter anderem das Einzahlungsverhalten des Spielers überwacht. Auch eine Spielerkarte mit ID-Nummer sei vorstellbar, Zusammenarbeit mit Kreditkartenunternehmen bzw. Finanzdienstleistern unabdingbar. „Online lässt sich dank der technischen Möglichkeiten leichter regulieren als normales Spiel“, so Wohlfahrt. (apa)


Mehr Artikel

News

So werden Unternehmen autonom und resilient

Ein Unternehmen, in dem viele Prozesse automatisiert ablaufen, ohne menschliche Aufsicht, und das sich dabei kontinuierlich selbst optimiert? Fortgeschrittene KI und Automatisierungswerkzeuge liefern die dafür notwendige technische Grundlage, doch die Umsetzung ist in der Regel mit einigen Herausforderungen verbunden. […]

News

Grundlegende Metriken der Datenwiederherstellung: RPO und RTO verständlich gemacht

Wenn es um die Geschäftskontinuität geht, stechen zwei Schlüsselmetriken hervor: Recovery Point Objective (RPO) und Recovery Time Objective (RTO). Oft werden diese verwechselt oder die Diskussion dreht sich um RPO versus RTO. Beide Metriken sind jedoch für die Entwicklung effektiver Datenschutzstrategien und die Minimierung von Unterbrechungen und Datenverlusten unerlässlich. […]

Drohnen, die autonom und ohne GPS navigieren können, wären in der Lage kritische Infrastruktur wie Brücken oder Strommasten selbstständig zu inspizieren. (c) Fikri Rasyid / unsplash
News

Wie Drohnen autonom fliegen lernen 

Von wirklich selbstständigen Robotern, die durch eine komplexe und sich verändernde Umwelt navigieren können, sind wir noch weit entfernt. Neue Ansätze mit KI bieten eine Chance, diese Vorstellung ein Stück weit Realität werden zu lassen. Jan Steinbrener experimentiert an der Universität Klagenfurt mit Drohnen, die genau das versuchen. […]

Christina Decker, Director Strategic Channels Europe bei Trend Micro (c) Trend Micro
Kommentar

Wie der Channel die tickende Zeitbombe „Compliance-Risiko“ entschärfen kann

Cybersicherheitsregulatoren hatten ein geschäftiges Jahr 2024. Zuerst kam die NIS2-Richtlinie, deren Umsetzungsfrist Mitte Oktober ablief. Nur wenige Monate später trat in der gesamten EU der lang erwartete Digital Operational Resilience Act (DORA) in Kraft. Beide Regelwerke wurden dringend benötigt, haben aber auch enormen Druck auf Unternehmen in der Region ausgeübt. Besonders KMU spüren diesen Druck. […]

Kommentar

Cyber Dominance: Digitale Abhängigkeit ist das neue Geschäftsrisiko

Bei Cyber Dominance geht es um die Fähigkeit von Herstellern digitaler Produkte, auch nach dem Kauf dauerhaft Zugriff auf Systeme und Informationen ihrer Kunden zu behalten. Eine Form der Kontrolle, die tief in technische Infrastrukturen eingreift – oft unbemerkt und ungefragt. Diese Art der digitalen Abhängigkeit ist längst Realität – und sie ist eines der größten unterschätzten Geschäftsrisiken unserer Zeit. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*