NSA installiert angeblich Spionageprogramme auf neuen PC

Angeblich installiert die NSA Überwachungsprogramme auf nagelneuer Hardware, bevor diese an Kunden ausgeliefert wird. Die NSA soll zudem Zugriff auf ein weltweites Unterwasserkabel haben. [...]

Die NSA besitzt angeblich eine Spezialeinheit, die neu ausgelieferte PCs noch vor der Zustellung an den Kunden mit Spionage-Programmen infiziert. Das berichten verschiedene US-Medien und der „Spiegel“.
Der US-Geheimdienst installiert angeblich Backdoor-Programme auf Rechnern, Mobil-Geräten und sonstigen Internet-fähigen Geräten von Juniper (Firewall-Hersteller), Cisco, Huawei und Dell. Das will der „Spiegel“ aus Unterlagen erfahren haben, die ihm vorliegen. Für diese Präparierung von nagelneuer Hardware sei eine Spezialeinheit der NSA zuständig, die auf den Namen Tailored Access Operations (TAO) hört (das kann man in etwa mit „maßgeschneiderte Zugangs-Operationen“ übersetzen).

Falls eine überwachte Person oder eine Einrichtung einen neuen Computer oder damit zusammenhängendes Zubehör bei einem der oben genannten Unternehmen bestellt, kann die TAO die bestellte Ware in ihre eigenen Werkstätten umleiten. In diesen so genannten „load stations“ würden Experten dann Malware auf den bestellten Geräten installieren. Oder eventuell sogar Veränderungen an der ursprünglichen Hardware vornehmen. Beides mit dem Ziel, dass die NSA danach Zugriff auf das Gerät hat. Ob der „Spiegel“ diese Informationen von Edward Snowden erhalten hat, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Damit aber noch nicht genug. Angeblich habe die NSA auch Zugriff auf die Absturzberichte von Rechnern, die vom Windows-Betriebssystem an Microsoft gesandt würden. Aus diesen Berichten könnten die NSA-Experten auf technische Details der überwachten Computer schließen.

Zudem berichtet der Spiegel, dass die NSA den Datenverkehr, der über das der Sea-Me-We-4-Unterwasserkabelsystem läuft, zumindest teilweise überwachen kann. Über dieses Unterwasserkabel kommunizieren Europa, Nordafrika, der Nahe Osten, Indien und Südostasien miteinander.

* Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der deutschen PC-Welt.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*