NTT DATA-Studie: Strategien zur Nutzung von generativer KI in Banken unterscheiden sich stark

Eine aktuelle Untersuchung von NTT DATA zeigt, dass mit der zunehmenden Einführung generativer KI (GenAI) im Bankensektor die Frage nach dem Return on Investment (ROI) immer drängender wird. [...]

Rund 51 Prozent der Banken setzen auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI, während 47 Prozent GenAI mit bestehenden Systemen kombinieren. (c) Pexels
Rund 51 Prozent der Banken setzen auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI, während 47 Prozent GenAI mit bestehenden Systemen kombinieren. (c) Pexels

Laut dem globalen Forschungsbericht „Intelligent Banking in the Age of AI“ setzen Banken und Finanzinstitute GenAI zunehmend ein, verfolgen dabei jedoch unterschiedliche Zielsetzungen. Während 50 Prozent der Banken die Technologie vorrangig zur Steigerung von Produktivität und Effizienz nutzen wollen, sehen 49 Prozent das Potenzial zur Senkung der IT-Betriebskosten.

GenAI verändert den Bankensektor grundlegend

Generative KI gilt als eine der disruptivsten Entwicklungen im Bankwesen. Die zentrale Frage ist nicht mehr, ob Banken die Technologie einführen, sondern wann. Ihr Potenzial reicht von Kernbankensystemen bis zu kundenorientierten Anwendungen. Laut der Studie haben inzwischen 58 Prozent der Banken GenAI vollständig in ihre Prozesse integriert – ein deutlicher Anstieg gegenüber 2023, als dieser Anteil noch bei 45 Prozent lag.

Robb Rasmussen, Leiter Global Marketing & Communications bei NTT DATA, betont die Herausforderungen bei der Implementierung: Banken müssen eine klare Strategie, eine strukturierte Einführung sowie eine starke Governance sicherstellen, um einen nachhaltigen ROI zu erzielen. Dabei soll GenAI langfristige Einsparungen ermöglichen, indem IT-Aufgaben automatisiert, operative Abläufe optimiert und Wettbewerbsvorteile geschaffen werden.

Finanzielle Zwänge erhöhen den Druck auf den ROI

Die Erwartungen an GenAI variieren stark: Während die Hälfte der Banken die Technologie als Mittel zur Produktivitätssteigerung betrachtet, fokussieren sich 49 Prozent auf die Reduzierung von IT-Ausgaben. Regional zeigen sich dabei deutliche Unterschiede: In den USA planen 59 Prozent der Banken eine Senkung des IT-Budgets, in Europa hingegen lediglich 43 Prozent. Gleichzeitig ist Produktivität für 46 Prozent der europäischen Banken die wichtigste Zielgröße – in den USA und im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) wird diesem Aspekt jedoch noch mehr Bedeutung beigemessen.

Eine Umfrage zu den wichtigsten Leistungskennzahlen (KPIs) für GenAI-Projekte zeigt folgende regionale Unterschiede:

Produktivitätssteigerung/Effizienz:

  • Europa 46 %
  • USA 52 %
  • APAC 58 %
  • Lateinamerika 43 %
  • Japan 35 %

Wettbewerbsvorteil:

  • Europa 42 %
  • USA 48 %
  • APAC 57 %
  • Lateinamerika 48 %
  • Japan 40 %

Unterschiedliche Strategien weltweit

Auch bei der Umsetzung gibt es keine einheitliche Vorgehensweise. Rund 51 Prozent der Banken setzen auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI, während 47 Prozent GenAI mit bestehenden Systemen kombinieren. Knapp 28 Prozent hingegen streben eine vollständige Automatisierung an, um manuelle Eingriffe zu eliminieren. Die Bereitschaft zur vollständigen Automatisierung variiert je nach Region: In Großbritannien und Europa liegt sie bei etwa 25 Prozent, in den USA bei 32 Prozent und in Japan sogar bei 35 Prozent.

Laut Rasmussen wird der Erfolg von Banken maßgeblich davon abhängen, wie gut sie Innovation und finanzielle Verantwortung in Einklang bringen. Viele Institute seien noch nicht ausgereift im Umgang mit GenAI und hätten Schwierigkeiten, eine klare Strategie zu entwickeln. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Dienstleistern könne hier Abhilfe schaffen, indem Banken Zugang zu aktuellem Knowhow erhalten und gleichzeitig regulatorische Anforderungen einhalten.

NTT DATA untersucht in seinem Bericht zudem spezifische Anwendungsbereiche wie Zahlungsverkehr, Vermögensverwaltung und Betrugsprävention.


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