NTT Security hält menschliche Firewall für die Abwehr von Social-Engineering-Angriffen für unerlässlich

Nach Ansicht von NTT Security unterschätzen Unternehmen vielfach die Gefahr von Social-Engineering-Angriffen und sind hierauf unzureichend vorbereitet. Da die technischen Möglichkeiten bei den Abwehrmaßnahmen beschränkt sind, muss vor allem die „menschliche Firewall“ gut funktionieren. Adäquate Security-Awareness-Trainings sind deshalb unverzichtbar. [...]

Laut NTT Security unterschätzen Unternehmen die Gefahr von Social-Engineering-Angriffen.
Laut NTT Security unterschätzen Unternehmen die Gefahr von Social-Engineering-Angriffen. (c) Fotolia

Social-Engineering-Angriffe sind im Steigen begriffen. Ein Grund dafür ist, dass Unternehmen in den letzten Jahren vielfach die Perimeter-Sicherheit deutlich erhöht haben, für Angreifer es also wesentlich schwieriger geworden ist, mit rein technischen Attacken in Unternehmensnetzwerke einzudringen. Deshalb wählen sie vielfach den Weg des Social-Engineerings. Durch geschicktes Vorgehen versucht der Angreifer einen Mitarbeiter dazu zu bewegen, ihm beim Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk zu helfen.

Untersuchungen von NTT Security zeigen, dass Cyberkriminelle sich in Sachen Social-Engineering-Angriffen folgender Myzel bedienent:

  • Phishing-Mails, vor allem in Form von Spear Phishing, das heißt, gezielte Angriffe auf wenige Personen per Mail. Im Blickfeld der Angreifer ist dabei oft der C-Level von Unternehmen, da er über viele Berechtigungen und uneingeschränkten Zugriff auf vertrauliche Unternehmensdaten verfügt
  • Vishing per Telefonanruf
  • Klonen eines WLAN-Access-Points
  • Physischer Zutritt zu Gebäuden

„Dass sich diese Rangfolge ergibt, ist mehr als logisch, denn aus Sicht des Angreifers sind die Angriffe von ungefährlich bis gefährlich angeordnet“, erklärt David Wollmann, Executive Consultant beim Sicherheitsspezialisten NTT Security. „Bei Phishing-Mails kann einem Angreifer wenig passieren, wenn eine Mail als Angriff identifiziert wird. Versucht er jedoch, Zugang zu einem Betriebsgelände zu erlangen, oder wird er zum Beispiel ohne Authentisierung in einem Serverraum erwischt, könnte dies zu einer Verhaftung führen.“

Schwachstelle Mitarbeiter

Die Gefahr, die Social-Engineering-Angriffe für Unternehmen darstellen, ist immens. Schließlich ist jeder Mitarbeiter eine potenzielle Sicherheitslücke. Im schlimmsten Fall reicht bei einem Social-Engineering-Angriff ein einzelner Mitarbeiter aus, der auf die Manipulation durch den Angreifer hereinfällt und diesem Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk gewährt. Dann bringt es auch nichts, wenn alle anderen Mitarbeiter eine sehr gute Security-Awareness besitzen und nicht auf diese Manipulation hereingefallen sind.

„Da es technisch sehr schwer ist, Unternehmen und Personen vor Social-Engineering-Angriffen zu schützen, ist es extrem wichtig, dass die ‚menschliche Firewall’ richtig funktioniert. Das größte Manko dabei stellen bisher generische Awareness-Trainings dar. Sie werden in der Regel als lästige Pflichtveranstaltung gesehen, ohne dass daraus ein Mehrwert generiert wird“, so Wollmann.

Zweiteiliger Schutz von NTT Security

NTT Security bietet deswegen zwei verschiedene Services an, um Unternehmen und Mitarbeiter besser vor Social-Engineering-Angriffen zu schützen: ein Unternehmensprofiling aus Angreifersicht und ein unternehmensspezifisches Awareness-Training. Beim Unternehmensprofiling wird analysiert, welche Informationen ein Angreifer über ein Unternehmen und die Mitarbeiter erlangen kann, beispielsweise über Suchmaschinen und in sozialen Netzwerken. Daraus wird ein Risikoprofil erstellt und ermittelt, welche Mitarbeiter am ehesten für einen Social-Engineering-Angriff ausgesucht werden. Im Anschluss wird ein individuelles Awareness-Training erstellt, das auf den jeweiligen Mitarbeiter zugeschnitten ist.

Als weiteren Service bietet NTT Security unternehmensspezifische Awareness-Trainings an, bei denen ebenfalls individuell auf mögliche Social-Engineering-Angriffe auf das jeweilige Unternehmen eingegangen wird. Der Unterschied der beiden Services besteht darin, dass letzterer für alle Mitarbeiter gedacht ist und dabei individuell auf das Unternehmen, aber nicht auf einzelne Mitarbeiter zugeschnitten ist.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*