Keine Branche genießt mehr Verbrauchervertrauen in Sachen Datensicherheit als die der Banken und Versicherer, so eine globale Studie von Capgemini. Die Finanzunternehmen selbst sehen aber ein anderes Bild: Nur jeder sechste leitende Bankangestellte ist zuversichtlich, dass die eigene Organisation einen Datenverlust aufdecken, geschweige denn verhindern kann. [...]
Genauso wenige geben an, bei der Umsetzung von Richtlinien der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nennenswerte Fortschritte gemacht zu haben. Damit fällt Deutschland im globalen Vergleich (32 Prozent) auf den letzten Platz. Zu diesen Ergebnissen kommt der neue Report des Digital Transformation Institute (DTI) „The Currency of Trust“.
Die Mehrheit der Verbraucher (65 Prozent) macht die Wahl des Finanzdienstleisters vom Vertrauen in Datenschutz und –sicherheit abhängig, scheint selbiges den Banken und Versicherern gleichzeitig aber ohne Bedenken entgegenzubringen. Jede vierte Finanzinstitution erlebte bereits einen Hackerangriff im eigenen Hause, und trotzdem vermuten nur drei Prozent der Kunden Sicherheitslücken beim eigenen Dienstleister. Ist das intuitive Vertrauen einmal gebrochen, verschwindet auch diese Treue: Kommt es zum Datenleck, wollen in Deutschland 83 Prozent wechseln. Damit sind deutsche Kunden sensibler als der internationale Durchschnitt von 74 Prozent. Auch diejenigen, die bleiben, werden zurückhaltender bei zukünftigen Investitionen, so weitere Ergebnisse des Reports.
Obwohl Finanzinstitutionen, darunter mehrheitlich die Banken, große Summen auf die Systemsicherheit verwenden, haben nahezu drei Viertel (71 Prozent) weder eine ausgeglichene Sicherheitsstrategie noch ausreichende Datenschutzbestimmungen installiert. Gleichzeitig steigen Zahl und Frequenz von Angriffen. Gründe für dieses Versäumnis sehen die Studienautoren in der unberechenbaren Bedrohungslage und mangelnden Klarheit auf Seiten der Führungskräfte.
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