„OCG cares“: Flüchtlingen eine Zukunft geben

Menschen direkt, schnell und einfach helfen – dieses Motto steht im Vordergrund des Projekts "OCG cares" der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG). [...]

„Menschen, die ihr Zu Hause verlassen mussten, haben es schon schwer genug“, meint OCG-Präsident Markus Klemen, der im Herbst 2015 schnell entschlossen die OCG-Hilfsinitiative initiierte. Neben der Vermittlung von Deutschkenntnissen geht es bei dem derzeit laufenden Projekt darum, den Flüchtlingen auch IT-Anwenderkenntnisse zu vermitteln und ihnen die Möglichkeit zu geben, die ECDL-Zertifizierung zu absolvieren. ECDL (European Computer Driving Licence), der Europäische Computer Führerschein, ist ein Zertifikat für Computer-Anwenderkenntnisse und wird derzeit in 150  Ländern in 41 Sprachen umgesetzt, aktuell nehmen fast 15 Mio. Menschen weltweit am Programm teil.

Das engagierte Projekt der OCG wurde jetzt ausgezeichnet. Beim internationalen ECDL-Foundation-Forum 2016, das vergangene Woche in Budapest stattfand, hat die OCG, die auch als heimische Zertifizierungsstelle für den ECDL agiert, den Best Practice Award für „OCG cares“ in der Kategorie „Gesellschaft“ gewonnen.

SCHULUNGEN SEIT FEBRUAR

Das Projekt steht im Einklang mit dem Vereinsauftrag der OCG: „Wir unterstützen alle Menschen dabei, Zugang zur IT und damit zur digitalen Gesellschaft zu bekommen“, betont Klemen. Auch Ronald Bieber, Generalsekretär der OCG und Mitglied im ECDL-Foundation Board, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Wir sehen OCG cares als wichtigen Beitrag unserer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung“.

Erste Gespräche fanden im Dezember statt. Im Februar startete dann der erste Kurs mit 22 Flüchtlingen, wobei Deutsch als Sprache und grundlegende Computerkenntnisse vermittelt werden. Jeweils Dienstag und Donnerstag abends finden die Schulungen in den Räumlichkeiten der OCG statt. Die Prüfungskosten für den ECDL werden dabei von der OCG übernommen. Auch die Trainer agierten ehrenamtlich. „Als ich von dem Projekt OCG cares hörte, zögerte ich keine Sekunde, sondern sagte meine Mitarbeit sofort zu. Mir gibt dieses Projekt die Möglichkeit einen kleinen, aber effizienten Beitrag an Humanität zu leisten“, unterstreicht Trainer Reinhard Schuecker. Unterstützung gibt es auch von den Lehrbuch-Verlagen, sowohl Herdt als auch ikon stellen kostenlos die notwendigen Lehrbücher zur Verfügung.

Unter Anleitung der ECDL-Trainer lernen die Teilnehmer rasch. Im Mai konnten sie bereits ihren ersten Kurs erfolgreich abschließen und freuen sich schon auf die folgenden Kurse. „Unser Ziel ist es, den Flüchtlingen damit einerseits die rasche gesellschaftliche Integration sowie den baldigen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern“, sagt Bieber. Das Projekt OCG cares soll auch im Herbst mit weiteren Kursen fortgesetzt werden.

OCG ALS DREHSCHEIBE

Neben dem eigenen Projekt agiert die OCG auch als Dachplattform für zwei weitere Initiativen, die darauf abzielen, Flüchtlinge zu unterstützen. Partner sind die TU Wien und die PH OÖ. Das Projekt „ECDL4refugees“ wurde von einigen Lehrern der PH der Diözese Linz zur Unterstützung von Flüchtlingen in Oberösterreich im Sommer 2015 gestartet. Ebenfalls im vergangenen Sommer startete „Welcome.TU.code“ als gemeinsame Initiative von Lehrenden und Studierenden der Fakultät für Informatik der TU Wien, um jugendlichen Asylwerbern und Asylwerberinnen eine Möglichkeit zu bieten, sich weiterzubilden und Perspektiven für ihr zukünftiges Leben zu finden. (pi/rnf)


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