Österreich ist laut dem Digital Quality of Life Index das 22. lebenswerteste Land

Die vierte jährliche Ausgabe des Digital Quality of Life Index (DQL) zeigt, dass Österreich hinsichtlich des digitalen Wohlbefindens das 22. beste Land zum Leben ist. Von den fünf Grundpfeilern des digitalen Lebens schneidet Österreich bei der Internetqualität am schlechtesten ab und liegt weltweit auf Platz 54. [...]

Foto: Tumisu/Pixabay

Am besten schneidet Österreich beim E-Government ab (Platz 16). Bei der Erschwinglichkeit des Internets liegt Österreich auf Platz 19, bei der e-Infrastruktur und der e-Security auf Platz 21. Jedoch angesichts der zunehmenden Inflation ist die Erschwinglichkeit von Breitband-Internetanschlüssen weltweit das zweite Jahr in Folge gesunken, wodurch sich die digitale Kluft weiter vertieft hat.

Die DQL-Studie wird von dem Cybersicherheitsunternehmen Surfshark durchgeführt. Sie bewertet Länder anhand von fünf grundlegenden Säulen des digitalen Wohlbefindens: Internetqualität, E-Government, E-Infrastruktur, Erschwinglichkeit des Internets und E-Sicherheit.

In diesem Jahr hat es Österreich in die Top 30 der Welt geschafft und liegt im endgültigen Index auf Platz 22 und in Europa auf Platz 17. Das Land ist seit der letztjährigen Ausgabe um einen Platz zurückgefallen, von Platz 21 auf Platz 22. Von allen Indexsäulen ist Österreichs schwächster Punkt die Internetqualität, die sich um 70 % verbessern muss, um das Ergebnis des bestplatzierten Landes (Chile) zu erreichen.

Die Internetqualität in Österreich ist vergleichsweise mittelmäßig

Österreichs Internetqualität liegt in Bezug auf Internetgeschwindigkeit, Stabilität und Wachstum auf Platz 54 der Welt und entspricht in etwa dem globalen Durchschnitt. Was die Internetgeschwindigkeit betrifft, so liegt Österreichs mobiles Internet mit 73,5 Mbit/s (31. Platz weltweit) im weltweiten Vergleich vor dem herkömmlichen Breitbandnetz. Das Breitband-Internet liegt an 41. Stelle (102,5 Mbps/s).

Im Vergleich zu Deutschland ist das mobile Internet in Österreich 13 % langsamer und das Breitband-Internet 25 % langsamer. Seit dem letzten Jahr hat sich die Geschwindigkeit des mobilen Internets in Österreich um 18 % verbessert (11,2 Mbit/s), während die Geschwindigkeit des Breitbandnetzes um 12,6 % gesunken ist (14,8 Mbit/s).

Im Vergleich dazu haben die Einwohner von Singapur mobile Geschwindigkeiten von bis zu 104 Mbps/s und feste Geschwindigkeiten von bis zu 261 Mbps/s – das ist das schnellste Internet der Welt in diesem Jahr.

Internet in Österreich ist im weltweiten Vergleich sehr erschwinglich

Die Erschwinglichkeit des Internets in Österreich liegt auf Platz 19 weltweit. EinwohnerInnen können in Österreich 1 GB mobiles Internet für etwa 37 Sekunden Arbeit pro Monat kaufen, dreimal weniger als in Deutschland.

Im Vergleich zu Israel, das das günstigste mobile Internet der Welt hat (5 Sekunden pro 1 GB), arbeiten die Österreicher jedoch achtmal mehr. Die Erschwinglichkeit hat sich seit dem Vorjahr verbessert, so dass die Menschen 22 Sekunden weniger arbeiten müssen, um sich denselben mobilen Internetdienst zu leisten.

Ein Breitbandanschluss kostet die österreichischen Bürger jeden Monat rund 2 Stunden und 1 Minute ihrer kostbaren Arbeitszeit. Um sich das leisten zu können, müssen die Österreicher sechsmal so viel arbeiten wie die Bürger Israels, für die das günstigste Paket nur 19 Minuten Arbeit pro Monat kostet.

Seit letztem Jahr ist das Breitband-Internet in Österreich weniger erschwinglich geworden, so dass die Menschen 15 Minuten mehr arbeiten müssen, um sich einen Breitband-Internetdienst leisten zu können.

Die globale digitale Kluft ist heute tiefer denn je

Weltweit wird Breitband von Jahr zu Jahr unerschwinglicher. Betrachtet man die im letztjährigen Index erfassten Länder, so müssen die Menschen sechs Minuten länger arbeiten, um sich im Jahr 2022 einen Breitband-Internetzugang leisten zu können.

In einigen Ländern wie Côte d’Ivoire und Uganda müssen die Menschen durchschnittlich zwei Wochen arbeiten, um das billigste Internetpaket zu bekommen. Derselbe Trend wurde auch im letzten Jahr beobachtet. Angesichts der aktuellen Inflation ist der Druck auf einkommensschwache Haushalte, die auf das Internet angewiesen sind, noch größer geworden.

Die Studie von Surfshark ergab auch, dass die Länder mit der schlechtesten Internetverbindung am längsten dafür arbeiten müssen.

„Während die Länder mit einer hohen digitalen Lebensqualität tendenziell zu den fortgeschrittenen Volkswirtschaften gehören, hat unsere globale Studie ergeben, dass man mit Geld nicht immer digitales Glück kaufen kann“, – erklärt Gabriele Racaityte-Krasauske, Head of PR bei Surfshark.

„Deshalb analysieren wir im vierten Jahr in Folge die digitale Lebensqualität, um zu sehen, wie die verschiedenen Länder mit der Bereitstellung der digitalen Grundversorgung ihrer Bürger Schritt halten. Vor allem aber wollen wir mit unserer Untersuchung ein vollständiges Bild der globalen digitalen Kluft aufzeigen, unter der Millionen von Menschen leiden.“

Diese Länder schneiden am besten und am schlechtesten ab

Insgesamt befinden sich 7 der 10 Länder mit der höchsten Punktzahl in Europa, was auch in den letzten drei Jahren der Fall war. Israel belegt den ersten Platz bei der DQL 2022 und verdrängt Dänemark auf den zweiten Platz, nachdem es zwei Jahre lang die Nase vorn hatte.

Deutschland liegt auf Platz 3, und Frankreich und Schweden runden die ersten fünf der 117 bewerteten Länder ab. Die fünf Schlusslichter bilden die DR Kongo, Jemen, Äthiopien, Mosambik und Kamerun.

Die USA stechen in Nord- und Südamerika als Land mit der höchsten digitalen Lebensqualität hervor, während Israel in Asien die Spitzenposition einnimmt.

Unter den afrikanischen Ländern genießen die Menschen in Südafrika die höchste digitale Lebensqualität. In Ozeanien steht Neuseeland an der Spitze und übertrifft Australien in diesem Jahr in mehreren digitalen Bereichen.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*