Österreicher belegen weltweit den sechsten Platz beim Wissen über Cybersicherheit

NordVPN-Studie zeigt, dass sich das Bewusstsein für Online- Privatsphäre und Cybersicherheit weltweit weiter verschlechtert. [...]

Österreichische Teilnehmende wissen weniger als Deutsche und Schweizer was zu tun ist, wenn ein Hacker Lösegeld fordert oder wie man mit Phishing-Angriffen umgeht. (c) Pexels
Österreichische Teilnehmende wissen weniger als Deutsche und Schweizer was zu tun ist, wenn ein Hacker Lösegeld fordert oder wie man mit Phishing-Angriffen umgeht. (c) Pexels

Der jährliche National Privacy Test (NPT) ist eine globale Umfrage, die darauf abzielt, das Bewusstsein der Menschen für Cybersicherheit und Online-Privatsphäre zu bewerten und die allgemeine Öffentlichkeit über Cyber-Bedrohungen sowie die Bedeutung von Daten- und Informationssicherheit im digitalen Zeitalter zu informieren. In diesem Jahr wurden 25.567 Antworten aus 181 Ländern gesammelt.

„Da sich die Bedrohungslage im digitalen Bereich schneller ändert, ist es wichtig, dass Internetnutzer die Bedeutung des Schutzes ihrer persönlichen Informationen verstehen. Der National Privacy Test übernimmt die Verantwortung, Menschen weltweit über Cyber-Bedrohungen aufzuklären und ihnen wesentliche Tipps an die Hand zu geben, um sich vor Betrug, Datenerfassung, Überwachung und anderen Online-Gefahren zu schützen“, sagt Marijus Briedis, Chief Technology Officer (CTO) bei NordVPN.

Diese Länder belegen die ersten drei Plätze im Rahmen des National Privacy Tests:

  • Singapur (62/100)
  • Finnland und Litauen (61/100)
  • Deutschland und die Vereinigten Staaten (60/100)

Die diesjährigen Ergebnisse zeigten jedoch, dass das weltweite Bewusstsein für Online-Privatsphäre und Cybersicherheit in den letzten Jahren weiter abnimmt.

„Technologische Fortschritte können für manche Menschen überwältigend sein, was es ihnen schwer macht, Schritt zu halten. Bequemlichkeitsgetriebene Online-Anwendungen werden immer mehr in unseren Alltag integriert, und oft priorisieren Menschen die Benutzerfreundlichkeit über den Datenschutz und setzen sich dabei ungewollt Risiken aus. Auch, wenn es besorgniserregend ist, einen Rückgang des globalen Bewusstseins für Internet-Privatsphäre zu sehen, bestätigt dieser Trend nur den wachsenden Bedarf an mehr Aufklärung, um persönliche Daten online zu schützen“, sagt Briedis.

Österreicher neigen dazu, starke Passwörter zu erstellen, versagen jedoch bei Datenschutzfragen im Zusammenhang mit KI.

Die Testergebnisse zeigten, dass Österreicher gut darin sind zu entscheiden, welche Daten sie mit ihren Apps über App-Berechtigungen teilen (94 Prozent) und starke Passwörter zu erstellen (96 Prozent). Sie wissen auch, welche sensiblen Daten sie nicht in sozialen Medien teilen sollten (91 Prozent) und sind sich der Risiken bewusst, die mit dem Speichern von Kreditkartendaten in ihrem Browser verbunden sind (90 Prozent). Sie schnitten gut ab beim Umgang mit verdächtigen Angeboten von Streaming-Diensten (94 Prozent), hatten jedoch Schwierigkeiten, die Datenschutzprobleme bei der Nutzung von KI am Arbeitsplatz zu identifizieren (7 Prozent). Sie gehören zu den wenigen Ländern, die am besten wissen, was zu tun ist, wenn ein Anbieter von Diensten kompromittiert wird und dadurch ihre Daten preisgibt (global 58 Prozent; AT 62 Prozent).

Nur 12 Prozent wissen, welche Daten Internetdienstanbieter (ISPs) im Rahmen der Metadaten sammeln. Zudem sind sich die Österreicher größtenteils nicht bewusst (18 Prozent), wie sie ihr Heim-WLAN-Netzwerk sichern können, da sie es höchstwahrscheinlich standardmäßig als sicher betrachten. Schließlich sind nur etwas mehr als ein Viertel der österreichischen Befragten (27 Prozent) mit Online-Tools vertraut, die ihre digitale Privatsphäre schützen können.

Die wichtigsten Veränderungen seit dem letzten Jahr

Im Vergleich zu 2023 wissen weniger Österreicher über Facebooks Möglichkeiten, Daten über Personen zu sammeln, die keinen Account haben. 2023 war die Prozentzahl hier noch bei 67 Prozent, während diese 2024 auf 62 Prozent gefallen ist. Die bedeutendste Veränderung steht im Zusammenhang mit den Sicherheitsvorteilen, die sich daraus ergeben, Apps sofort zu aktualisieren, sobald ein Update verfügbar ist. 2023 waren sich noch 69 Prozent dieser Vorteile bewusst und im Jahr 2024 nur noch 54 Prozent.

Im Allgemeinen gehört Österreich zu den Ländern, die am wenigsten wissen, was zu tun ist, nachdem sie eine unerwartete E-Mail von ihrer Bank erhalten haben, die sie über eine Abbuchung informiert (62 Prozent). Österreicher schneiden hier schlechter als die schweizerischen Teilnehmer (66 Prozent), aber besser als die Deutschen (54 Prozent).

Menschen im Alter von 30 bis 54 Jahren haben das beste globale Bewusstsein für Internet-Privatsphäre.

Der globale NPT-Score erreichte in diesem Jahr 58 Prozent, was im Vergleich zu 2023 (61 Prozent) und 2022 (64 Prozent) einen Rückgang des globalen Bewusstseins für Online-Privatsphäre und Cybersicherheit zeigt. Österreicher liegen mit einem NPT-Score von 57 leicht unter dem globalen Durchschnitt.

Wichtige globale Erkenntnisse

  • Zusammen mit dem IT-Sektor erhielten Befragte aus der Finanzbranche etwas höhere NPT-Werte als andere.
  • Die Punktzahlen in den Kategorien „Privacy Awareness“ und „Digital Risk Tolerance“ sind im Vergleich zu 2023 aufgrund zweier neuer Fragen zu KI niedriger – nur 5 Prozent der Menschen beantworteten diese korrekt.

„Heutzutage konzentrieren sich Menschen mehr auf unmittelbare Vorteile als auf langfristige Sicherheit, und dieser Wandel könnte zu einem Rückgang des Bewusstseins für Privatsphäre geführt haben. Deshalb gehen wichtige Sicherheitswarnungen und Datenschutz-Tipps oft in der Fülle von Inhalten verloren, durch die sich die Menschen navigieren“, sagt Briedis.


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