Plattform für Digitalisierung und Softwareentwicklung vor über 10.000 Entwicklern präsentiert. [...]
Das Wiener Startup Codeversity denkt Ausbildungsprogramme von Unternehmen und digitales Lernen im Allgemeinen neu und ist damit dabei, die boomende Branche der digitalen Aus- und Weiterbildung kräftig umzukrempeln. Der neue Zugang bringt eine Lösung für den internationalen Fachkräftemangel und den entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Wettlauf um die neuen digitalen Geschäftsfelder: Bestehende Mitarbeiter werden „on the job“ in hochspezialisierten IT-Kompetenzfeldern geschult. Neue Mitarbeiter, denen bestimmte Fachkenntnisse noch fehlen, können im Zuge des Onboarding mit den notwendigen Spezialkenntnissen ausgestattet werden.
Gegründet wurde Codeversity von einem komplementären Team aus Experten der Bereiche Unternehmensdigitalisierung, digitaler Produktentwicklung, universitärer Ausbildung und Forschung und Entwicklung der so dringend benötigten Fachdisziplinen.
„Europas Unternehmen befinden sich in einer fatalen Zwickmühle: Sie benötigen dringend digitale Kompetenzen, können ihren Bedarf aber am Arbeitsmarkt kaum decken. Klassische Ausbildungen greifen oft zu kurz, verfügbaren Mitarbeitern und Jobanwärtern fehlt es oft an digitaler Erfahrung und Fachwissen. Outsourcing interner Entwicklungsaufgaben ist teuer und schafft massive Abhängigkeiten,“ sagt Daniel Kalbeck, Gründer und Geschäftsführer von Codeversity. Das Recruiting ausreichend spezialisierter IT-Fachkräfte scheitert seiner Ansicht nach schlicht und einfach an der Verfügbarkeit von ausreichend geschultem Personal mit notwendiger Praxiserfahrung.
Kalbeck: „Mit Codeversity wollen wir nicht nur eine Lösung zum Problem des IT-Fachkräftemangels anbieten. Wissen, Know-how mit Substanz ist die wertvollste Ressource der post-industriellen Gesellschaft, die Lösung zu den meisten Herausforderungen, vor denen wir aktuell stehen – nicht nur im Digitalen. Wer nichts weiß, muss alles glauben.“
Kalbeck weiter: „Gleichzeitig lernen wir oft noch wie vor 150 Jahren: Wir büffeln unreflektiert lexikales Wissen statt kontextualisiert zu lernen, lassen uns frontal mit Daten berieseln statt uns Wissen aktiv anzueignen und in Form von persönlichen Erfahrungen zu erleben. Wir nutzen das Potential digitaler Medien als hochpersonalisierbare Lernplattformen kaum.“ Codeversity will das ändern und die Mitarbeiter eines Unternehmens passgenau und praxisrelevant ausbilden. Die Zielgruppe sind Bestandsmitarbeiter, die bereits im Unternehmen integriert sind. „Es ist weitaus effizienter, kostengünstiger und naheliegender, bestehenden Mitarbeitern die notwendigen IT-Skills zu vermitteln bzw. diese zu verbessern, als neue Mitarbeiter mit dem passenden Skillset zu finden und in die Unternehmenskultur zu integrieren,“ meint Kalbeck. Und: IT-Verständnis und grundlegende Programmier-Skills sind aus seiner Sicht in naher Zukunft ebenso wichtig wie Schreiben und Lesen, um am Arbeitsmarkt bestehen zu können.
Knowledge is Key
Mit dem Edutech Start-up Codeversity, dessen erster Kurs am kommenden Freitag vor über 10.000 Entwicklern in Berlin gelauncht wird, wollen Kalbeck und seine Mitstreiter Benjamin Ruschin, Johannes Schleicher und Andreas Katzian mit tatkräftiger Unterstützung von karriere.at-Mitbegründer Oliver Sonnleithner und Celum-CEO Michael Kräftner sowohl das Lernen revolutionieren als auch die IT-Branche aufmischen. Dass sie damit auf dem richtigen Weg sind, zeigt das enorme Interesse an der neuen Lernplattform: „Internationale IT-Konzerne, regionale Industrieunternehmen und auch Ministerien haben Interesse bekundet bzw. stehen bereits auf der Kundenliste, der Bedarf ist enorm,“ erläutert Co-Founder Benjamin Ruschin.
Das kommt nicht von ungefähr: Einer Studie von Hackerrank aus dem Jahr 2018 zufolge ist Weiterbildung bzw. Weiterentwicklung neben der Work-Life-Balance für Entwickler mit Abstand am wichtigsten – noch vor Merkmalen wie Gehalt, Team oder Unternehmenskultur. Laut Marktstudien liegt der globale E-Learning-Markt für das Jahr 2025 bei 325 Mrd. US-Dollar; mehr als 70 Prozent der europäischen Unternehmen investieren in die Mitarbeiterweiterbildung, mit einem Durchschnittsbudget von 1.500 Euro pro Mitarbeiter und Jahr. Kurz: Der Markt und der Bedarf sind schier unerschöpflich.
„Im Unterschied zu gängigen Schulungsplattformen beschränken wir uns nicht darauf, Frontalvorträge abzufilmen und als Kurs zu präsentieren,” sagt Johannes Schleicher, Head of Product Development. Kurse beginnen mit der Erstellung eines Persönlichkeits-, Kompetenz- und Lernprofils des Lernenden, auf Basis dessen der Kurs entsprechend personalisiert und laufend angepasst wird. Schleicher: „Jeder von uns lernt anders. Autonom-rationelle Typen benötigen eine ganz andere Form der Informationsaufbereitung als beispielweise emotionale Beziehungsmenschen. Die Plattform berücksichtigt dies und passt Interaktivität, Inhaltsdichte, mediale Aufbereitung und Aspekte wie Kollaborationsintensität, Testfrequenz oder Komplexität der Programmier- und Praxisaufgaben an das Profil, die Präferenzen und den Lernfortschritt des Lernenden an.”
Learn to engineer, transform and disrupt
Die Plattform vermittelt die Lerninhalte über miteinander verknüpfte, opulent inszenierte Videos, Interviews und multimediale Handbücher, die mit persönlichen Kommentaren und Ergänzungen von Tutoren und Kollegen ergänzt werden können. Die Coding Plattform ist dazu kollaborativ und erlaubt es, im Team an Projekten zu arbeiten. Das Kursprogramm 2019 umfasst Themen wie Aritificial Intelligence, Cloud Computing, Digital Workflows, The Future of HR, Security, Software Engineering oder Innovation Management.
Die Themenblöcke überschneiden sich, damit so genannte „knowledge maps“ entstehen. „Codeversity ist weitaus mehr als eine Plattform für Coding Education. Sie stattet Unternehmen und ihre Mitarbeiter mit den notwendigen Kompetenzen aus, um die Digitalisierungsagenden der Unternehmen voranzutreiben und liefert die notwendigen Grundlagen für unternehmensinterne digitale Produktentwicklung,“ betont Kalbeck.
Der Prelaunch auf der weAreDevelopers-Konferenz in Berlin vor über 10.000 Entwicklern aus aller Welt ist nur der Startschuss.
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