Die KPMG-Studie „Cloud Monitor“ zeigt, dass es kaum noch heimische Unternehmen mit 20 oder mehr Mitarbeitern gibt, die sich nicht zumindest mit dem Einsatz von Cloud Computing beschäftigen. [...]
„Die Corona-Pandemie hat der Cloud-Nutzung einen deutlichen Schub verliehen. Viele Unternehmen haben in dieser Zeit ihre Cloud-Projekte vorgezogen, um schnellstmöglich in die Produktivphase zu gehen“, sagt KPMG-Partner und Studienleiter Michael Schirmbrand.
Während im vergangenen Jahr nur 47 Prozent eine Cloud-Lösung einsetzten, berichten nun 63 Prozent der Befragten, dass sie Cloud Computing integriert haben – ein Anstieg um 16 Prozentpunkte innerhalb eines Jahres. Im Vergleich dazu nutzen 82 Prozent der Unternehmen in Deutschland die Cloud. „Auch wenn die Entwicklung bei uns langsamer vorangeschritten ist als in Deutschland, hat sich zwischenzeitlich die Cloud-Nutzung auch bei österreichischen Unternehmen etabliert. Diskutiert wird nicht mehr die Frage, ob Cloud Computing eingesetzt werden soll, sondern wie die Transformation zu einem sicheren cloudbasierten Unternehmen erfolgen könnte“, ergänzt Schirmbrand.
30 Prozent der Befragten planen eine Integration von Cloud Computing und sieben Prozent geben an, dass keine Nutzung geplant ist.
Cloud Computing als Treiber der Digitalisierung
Ein klares Bild zeichnet sich beim Thema Digitalisierung durch die Cloud ab: Alle Befragten vertreten die Aussage, dass Cloud-Lösungen einen Beitrag zur Digitalisierung leisten. 86 Prozent bewerten diese Entwicklung als eher groß bis sehr groß, was einen Anstieg um fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. „Wichtig ist, insbesondere für Unternehmen, die jetzt kurzfristig ihre Geschäftsprozesse und -abläufe in die Cloud verlagert haben, dass die Cloud-Strategie im Einklang mit der Digitalstrategie steht. Cloud Computing sollte nicht als Lösung in Krisenzeitung gesehen werden, sondern in seiner Funktion als Baustein der Digitalisierung im Unternehmen“, so Christian Frühwirth, KPMG Director.
Nahezu ident sind die heimischen Ergebnisse mit den Aussagen deutscher Unternehmen. In Deutschland gaben 88 Prozent der Befragten an, dass Cloud Computing ihre Digitalisierung fördert.
Mit der richtigen Strategie in die Cloud
Drei Viertel der österreichischen Unternehmen verfügt über eine Cloud-Transformationsstrategie, während jedes fünfte Unternehmen angibt, dass der Einsatz von Cloud Computing in ihrem Unternehmen keiner spezifischen Strategie zugrunde liegt. Dabei differenzieren sich unterschiedliche Vorgehensweisen: Fast jeder dritte (30 Prozent) Cloud-Nutzer setzt auf eine Cloud-first-Strategie, die Cloud Computing bei neuen IT-Projekten bevorzugt. 37 Prozent verfolgen eine Cloud-too-Strategie, bei der bestehende Systeme und Anwendungen vereinzelt um Cloud Computing ergänzt, aber nicht ersetzt werden. Eine sogenannte Cloud-only-Strategie, bei der alle Systeme und Anwendungen mittel- bis langfristig in die Cloud migriert werden, verfolgen lediglich fünf Prozent. Darüber hinaus ist zu beobachten, dass Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern mit 56 Prozent stärker auf eine Cloud-First-Strategie setzen als kleinere Unternehmen.
Zu den unterschiedlichen Ansätzen sagt KPMG Director und Cloud-Experte Wolfgang Schramm: „Die bessere Vorgehensweise gibt es nicht. Zu empfehlen ist auf jeden Fall die Einführung einer sogenannten Cloud Center of Excellence, eine Art Cloud Computing-Kernteam. Denn für eine langfristige sichere Nutzung müssen Fachkräfte aus mehreren Abteilungen wie IT-Sicherheit, Compliance oder Prozessmanagement involviert sein“.
Ein Blick auf das Jahr 2025
Jedes zweite Unternehmen in Österreich geht davon aus, dass sie im Jahr 2025 im Durchschnitt etwas mehr als die Hälfte ihrer produktiven Anwendungen in der Cloud haben werden. Michael Schirmbrand zieht aus den Ergebnissen der diesjährigen Studie folgendes Fazit: „Cloud Computing wird über die Jahre vielmehr Unternehmen von sich überzeugen können und gleichzeitig seinen Weg immer mehr in Richtung IT-Infrastruktur der Unternehmen richten. Für das Cloud-Ökosystem stehen somit die goldenen 20er Jahre bevor“.
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