Österreichs Unternehmen mangelt es an digitalem Knowhow

Bewusstsein für Digitalisierung ist vorhanden, aber es fehlen die Mittel. [...]

"Die ‚Failure Rate‘ bei Tech-Startups ist sehr hoch," erklärt Advicum- Geschäftsführer Matthias Ortner. (c) Advicum

Österreichs Wirtschaft hinkt dem digitalen Fortschritt hinterher. Wie aktuelle Studien zeigen, erkennen zwar zwei Drittel der mittelständischen Unternehmen das Potenzial der digitalen Transformation, fehlendes Know-how und mangelnde finanzielle Ressourcen verhindern aber deren Implementierung im Betrieb. Nur 15 Prozent der Unternehmensleiter sind davon überzeugt, die notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen aus eigenen Mitteln aufbringen zu können, 48 Prozent melden großen Bedarf an Beratung und Unterstützung. „Österreich droht den Anschluss an die internationale Spitze komplett zu verlieren, wenn man die digitale Transformation weiterhin verschläft“, warnt jetzt eine Analyse der Wiener Unternehmensberater Advicum Consulting.

Ratlosigkeit dominiert

Viele Unternehmen versuchen, irgendwie auf den Digitalisierungszug aufzuspringen, scheitern aber daran, die notwendigen Prozesse effizient zu strukturieren und in ihre Gesamtstrategie einzubinden. „Häufig regieren ‚Trial and Error‘, und in ihrer Verzweiflung betiteln viele Firmen alles, was irgendwie mit IT und Technik zu tun hat, als ‚digital‘. Digitalisierung ist aber eine derart große Disruption, dass es kritisch ist, sich damit nur in sporadischen Einzelinitiativen auseinanderzusetzen“, betont Advicum-Partner Matthias Ortner. Zudem werde oft vergessen, mit wie vielen Themen digitale Transformation im Unternehmen verbunden ist, vom grundsätzlichen „Change of Mindset“ bis zu richtungweisenden strategischen Entscheidungen.

Interessanterweise war es gerade die im vergangenen Jahr gesetzlich erzwungene Beschäftigung mit dem Datenschutz, die viele Firmen zur Auseinandersetzung mit dem Digitalthema hingeführt hat. Wie eine Untersuchung der Wirtschaftskammer zeigt, werden  durch die digitale Transformation nunmehr vor allem Veränderungen im Konsumverhalten der Kunden (48 Prozent), in den Produkt- und Serviceportfolios (43 Prozent) und in den internen Abläufen des Unternehmens (37 Prozent) erwartet. Zugleich herrsche aber Ratlosigkeit, so Ortner: „Wo nehmen wir die entsprechenden Informatik-Kompetenzen her? Welcher Investitionsaufwand ist nötig? Wie verbessern wir die Geschwindigkeit unserer Internet-Verbindung? Wie müssen wir die Unternehmensorganisation anpassen?“

Netzwerke gefragt

Deutlich zeigt sich auch der Wunsch nach Netzwerken, um die heimische KMU-Landschaft besser mit jungen IT-Firmen und Startups zu verbinden. „Allerdings ist die ‚Failure Rate‘ bei Tech-Startups sehr hoch und kostete manches größere Unternehmen, das ein Startup wegen dessen Technologie gekauft hat, mittlerweile eine schöne Stange Geld“, warnt Ortner. Flexibler und risikoloser sei die Zusammenarbeit mit offenen Netzwerken wie dem kürzlich von Advicum mitgegründeten „Adjacent Possible Network“, das Knowhow aus verschiedenen Bereichen – von automatisierter Data Science über Hard- und Software-Applikationen bis zu Blockchain-Anwendungen – bedarfsgerecht zusammenführt.

Advicum selbst bietet ab sofort einen „DigIT-Scan“ an, der den Digitalisierungsgrad des Unternehmens und dessen Branche misst, Trends analysiert und Potenziale für den konkreten Nutzen digitaler Technologien im Betrieb aufzeigt. Die Kombination von Branchen- und Unternehmensanalyse ermöglicht ein fundiertes Benchmarking, das den Status im Konkurrenzvergleich verdeutlicht. Gecheckt werden dabei unter anderem die Einsatzmöglichkeiten für cloudbasierte Kommunikationssysteme, Virtual / Augmented Reality, Robotics, Künstliche Intelligenz und vieles mehr.


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