Off-Grid-Akku soll Afrika erobern

Das Start-up Fenix International hat eine Off-Grid-Batterie mit dem Titel "ReadySet" auf den Markt gebracht. Mit dieser möchte man insbesondere in Afrika Fuß fassen. In Uganda werden die ersten 2.000 ReadySets nun vom Betreiber MTN vermarktet. [...]

In Entwicklungsändern wie Kenia, dem Kongo oder Uganda fehlt es außerhalb der Ballungszentren oft an grundsätzlicher Versorgung. Dies betrifft neben Einrichtungen wie Fließwasser, Schulen oder Krankenstationen auch die Stromversorgung. Selbst wenn eine Community über einen Anschluss an das Netz verfügt, so ist die Versorgunsqualität in der Regel sub par und beeinträchtigt von Schwankungen und häufigen Ausfällen. Die Telkos betreiben ihre Funkmasten daher häufig mit Kraftstoff-Generatoren oder anderen netzunabhängigen Versorungslösungen.
Lokale Unternehmer importieren gebrauchte Autobatterien aus den Städten, die für das Laden von Handys und anderen Elektronikgeräten der Bevölkerung zweckentfremdet werden. Die Haltbarkeit der Batterien ist jedoch meist gering, was in Folge zu einer Zunahme an giftigem Müll führt. Probleme, denen ReadySet entgegenwirken soll.
Der Blei-Säure-Akku wird in ein beständiges Case verbaut und mit gängigen Anschlüssen für die Versorgung von Telefonen und anderer portabler Elektronik ausgestattet. Insgesamt kann ein Gerät bis zu 50 Handys pro Woche mit Strom versorgen. Mit einer Lebensspanne von drei Jahren ist ReadySet den Autobatterien deutlich überlegen, da diese oft nach einem Jahr bereits nicht mehr nutzbar sind, berichtet GigaOM.
Zum Aufladen werden aktuell drei Wege angeboten. Die Batterie kann an das Stromnetz oder ein Solarpanel angeschlossen werden, dass bis zu 15 Wattstunden an Energie liefern kann. Auch die Versorgung mit einem Fahrradgenerator ist möglich, mit diesem können bis zu 100 Wattstunden erzeugt werden. Fünf bis zehn Minuten Beinarbeit sollen ausreichen, um einen Telefonakku vollständig zu laden. Ebenfalls geplant sind Module zur Stromerzeugung aus Wasser und Wind.
Verkauft wird ReadySet für 150 Dollar (rund 120 Euro) direkt als auch als Whitelabel-Version an Telekom-Unternehmen. Zielgruppe sind lokale Unternehmer, die ihren Kunden Gebühren für das Aufladen ihrer Geräte verrechnen.

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