Die Staatsholding ÖIAG prüft laut einem Bericht des "WirtschaftsBlatt", ob das gesamte Ostgeschäft der Telekom Austria ausgelagert werden soll oder nur Teile. [...]
Die Staatsholding ÖIAG prüft laut einem Bericht des „WirtschaftsBlatt“, ob das gesamte Ostgeschäft der Telekom Austria (TA) ausgelagert werden soll oder nur Teile. Mit dieser schon vor Monaten ventilierten Idee will die Staatsholding gerüstet sein, wenn Telekom-Großaktionär Carlos Slim Druck macht, heißt es. Offiziell sei eine Ostholding für die TA kein Thema. Doch hinter den Kulissen werde eifrig an der Strategie für eine mögliche Ausgliederung des Ostgeschäfts der TA gearbeitet. Dies treffe vor allem auf die beiden Hauptaktionäre der Telekom, ÖIAG und Carlos Slims America Movil, zu.
Derzeit prüft die Staatsholding, die 28,4 Prozent der Telekom-Anteile hält, mögliche Optionen für eine derartige Holding, so der Bericht. „Es ist denkbar, dass die gesamten Beteiligungen in Osteuropa in eine eigene Gesellschaft eingebracht werden. Es könnten aber auch nur Teile davon ausgelagert werden“, soll es „von gut informierter Seite“ heißen.
Der neue ÖIAG-Chef Rudolf Kemler wolle mit einer neu erarbeiteten Telekom-Strategie gerüstet sein, wenn der neue Großaktionär Slim Druck auf weitere Expansionsschritte der TA in Osteuropa macht. Im Gegensatz zu der österreichischen Staatsholding habe der Mexikaner genügend Kapital, um die Telekom finanziell aufzupäppeln. Gerade größere Zukäufe, etwa eine mögliche Übernahme der Telekom in Serbien, könne die TA angesichts der knappen Kasse derzeit nicht aus dem Cashflow stemmen.
Würde eine Ostholding geschaffen, könnte dort der Mexikaner Slim mittels einer Kapitalerhöhung die Expansion vorantreiben -und dort auch rasch die Mehrheit übernehmen, weil der Staatsholding die Hände gebunden sind, so die Zeitung. Die ÖIAG verliere damit im Osten ihren Einfluss. Im Extremfall würde sie nur mehr am Österreich-Geschäft beteiligt sein, denn an diesem sei Slim am wenigsten interessiert.
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