Online-Betrug: Finanzdienstleister handeln reaktiv statt präventiv

Wie verhalten sich Banken und Online-Zahlungssysteme, wenn ihre Kunden Opfer von Cyberbetrügern werden? Kaspersky Lab hat zusammen mit B2B International diese und andere Fragen zur Informationssicherheit bei Unternehmen in einer internationalen Befragung untersucht. [...]

Jeder Zweite (48 Prozent) der befragten Finanzdienstleister begrenzt demnach im Betrugsfall den Schaden für den Kunden, ergreift aber keine präventiven Maßnahmen, um solche Vorfälle bereits im Vorfeld zu verhindern. Und 29 Prozent der befragten Unternehmen halten ein bloßes Reagieren auf Betrugsfälle für kostengünstiger und effektiver als die Einleitung präventiver Maßnahmen zur Betrugsvermeidung.
Tritt ein Betrugsfall in Zusammenhang mit Kundenkonten auf, ergreifen nur 41 Prozent der befragten Institute alle nötigen Maßnahmen, um solche Angriffe in Zukunft zu verhindern. Ein gutes Drittel der Unternehmen (36 Prozent) analysiert die Schwachstellen, die von den Cyberkriminellen ausgenutzt wurden, und 38 Prozent erstatten den Kunden die erlittenen Verluste zurück. Zwei Drittel der befragten Finanzunternehmen (66 Prozent) versuchen herauszufinden, wer hinter den Angriffen steckt.
URSACHEN STATT SYMPTOME BEKÄMPFEN
„Wird bei Cyberbetrug nur der Schaden begrenzt, dann ist das so, als würden bei einem Patienten lediglich die Symptome, nicht aber die Ursachen seiner Krankheit behandelt“, erklärt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. „In der Folge werden die Symptome immer wieder auftreten und die Krankheit sich weiter verschlimmern. Viele der weltweit führenden Banken haben das bereits erkannt und grundlegende Maßnahmen zur Verhinderung von Cyberbetrug implementiert. Alarmierend ist allerdings, dass viele andere Institute weiter auf eine reaktive Abwicklung von Betrugsfällen setzen. Dabei werden Cyberkriminelle in ihren Angriffsmethoden von Jahr zu Jahr erfinderischer, was uns die Fälle ,Luuuk‘ aus dem vergangenen und ,Carbanak‘ aus diesem Jahr deutlich vor Augen führten. Wenn Banken keine präventiven Maßnahmen ergreifen, dürfte die Zahl der Betrugsfälle und der finanzielle Schaden weiter ansteigen.“
Kaspersky Lab empfiehlt daher Banken und Anbietern von Online-Zahlungssystemen den Einsatz umfassender und mehrschichtiger Maßnahmen zum Schutz der Kunden vor Cyberbetrügern.

Mehr Artikel

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*