Online-Betrug: Über 200 Milliarden US-Dollar Schaden bis 2025 erwartet

Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsinstituts Juniper Research werden in den nächsten Jahren Schäden in dreistelliger Milliardenhöhe durch Online-Betrug erwartet. Die Studienautoren fordern Konsequenzen von den Security-Tool-Anbietern. [...]

Die Corona-Pandemie, so die Autoren der Studie, hat diesem kriminellen Tun noch einmal zusätzlichen Auftrieb gegeben (c) pixabay.com

Wie viel sind 206 Milliarden US-Dollar? Diese Summe entspricht knapp dem Zehnfachen der Nettoerlöse von Amazon im Corona-Rekordjahr 2020. Nach Erkenntnissen einer neuen Studie von Juniper Research werden sich die weltweiten Schäden durch Online-Betrug in den nächsten fünf Jahren auf diesen Betrag summieren.

Mit einem Anteil von 47 Prozent einsam an der Spitze liegt dabei ein Delikt: Identitätsdiebstahl im Online-Handel. Konkret: Die Täter bestellen Waren unter falschem Namen, an Fake-Adressen, über gehackte Nutzerkonten oder mit gestohlenen Kreditkarteninformationen. Die CoronaPandemie, so die Autoren der Studie, hat diesem kriminellen Tun noch einmal zusätzlichen Auftrieb gegeben.

11,8 Milliarden für Betrugserkennung

Nicht nur die Kosten für entstandene Schäden sind beträchtlich, auch die Kosten für Plattformen für Betrugserkennung und -Vermeidung steigen immer weiter. Für 2021 schätzt Juniper die Summe der Aufwendungen auf 9,3 Milliarden US-Dollar weltweit, 2025 sollen es 11,8 Milliarden sein.

Aus den besorgniserregenden Zahlen leiten die Studienautoren zwei Forderungen ab:

  1. Händler müssen die Betrugsbekämpfung durch den Einsatz von auf maschinellem Lernen basierenden Betrugspräventionsplattformen zu einer unmittelbaren Priorität machen.
  2. Und die Anbieter von Zahlungsdienstleistern müssen den Schulterschluss suchen mit Betrugspräventions-Lösungsanbietern. Denn um die Algorithmen der Anti-Fraud-Tools zu trainieren, benötigen die Anbieter Trainingsdaten in großer Menge – die Zahlungsdienstleister haben sie.

Juniper Research ist nicht das erste Unternehmen, das auf das Problem steigender Fälle von Identitätsdiebstahl hinweist. Ende Juni hatte die Wirtschafts-Auskunftei CRIF Bürgel den aktuellen Stand für den DACH-Raum in einer Studie dokumentiert. Demnach hatten mehr als 90 Prozent aller befragten Online-Händler in den vergangenen zwölf Monaten Betrugsversuche registriert.


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